Pushpak Mahabharata Buch 14Zurück WeiterNews

Kapitel 3 – Vyasas Appell

Vyasa fuhr fort:
Oh Yudhishthira, nun verstehe ich, daß deine Weisheit noch lange nicht ausreichend ist. Erkenne doch, niemand kann aus eigener Kraft tugendhafte Taten vollbringen. Die Gottheit bewegt einen, sowohl zum Guten als auch zum Schlechten, oh Segenspender. Wo soll da Raum für Reue sein? Doch da du meinst, du hättest höchstselbst sündige Handlungen begangen, so höre auf die Mittel, wie Sünde bereinigt werden mag. Oh Yudhishthira, wer gesündigt hat, kann sich stets durch Enthaltsamkeit, Opfer und Gaben davon befreien. Oh bester Mann, ich sag es noch einmal: sündige Menschen können gereinigt werden durch Opfer, Buße und Wohltätigkeit. Die hochbeseelten Götter und Dämonen führen Opfer durch, um religiösen Verdienst zu sichern. Daher sind Opfer von höchster Bedeutung. Nur durch sie wurden die Himmlischen so wunderbar mächtig und konnten die Dämonen besiegen. Bereite du, oh König, ein Rajasuya Opfer vor, oder ein Pferdeopfer und vielleicht auch ein Sarvamedha oder Naramedha. Ja, genau wie Rama, Dasarathas Sohn, und wie der fromme Bharata, der Sohn von Dushmanta und Shakuntala, dein Vorfahr und Herr der Erde, es getan haben, führe du im Einklang mit der Obrigkeit ein Pferdeopfer durch mit reichen Geschenken an die Brahmanen.

Yudhishthira antwortete:
Ohne Zweifel reinigt ein Pferdeopfer einen König. Doch ich habe eine andere Absicht, die du anhören mögest. Nach dieser verheerenden Vernichtung unter meinen Verwandten, kann ich nicht einmal geringe Gaben verschenken, denn ich besitze keine Schätze mehr, oh bester Zweifachgeborener. Ich kann auch nicht die Söhne der von mir getöteten Könige um Reichtümer bitten, diese trauernden, unerfahrenen und doch schon verletzten Jünglinge. Und nach dieser Verwüstung der Erde, wie kann ich da Steuern erheben, um ein Opfer zu feiern? Oh bester Asket, wegen Duryodhanas Eigensinn trafen die Könige der Erde auf ihre Vernichtung, und wir alle haben Schande geerntet. Für Reichtümer und Schätze haben Duryodhana und seine Brüder die Erde verwüstet, und nun ist die Schatzkammer leer. In einem Pferdeopfer sind die Gaben der Erde die erste Regel. Zwar wird die Umkehr dieser Regel von manchen Gelehrten gebilligt, doch ich möchte sie nicht verletzen, oh Asket. So gewähre mir gnädig deinen geschätzten Rat in dieser Sache, oh verehrter Herr.

Nach diesen Worten dachte Vyasa eine Weile nach, und dann sprach er zum gerechten König:
Deine nun leere Schatzkammer soll wieder gefüllt werden. In den Bergen des Himalaya gibt es viel Gold, welches die Brahmanen im Opfer des hochbeseelten Marutta zurückgelassen haben (weil es soviel war, daß sie nicht alles wegtragen konnten).

Da fragte Yudhishthira:
Wie konnte in dem Opfer von König Marutta so viel Gold zusammengetragen werden? Und wann hat er regiert, oh bester Redner?

Und Vyasa erwiderte:
Wenn du neugierig bist, alles über diesen König aus dem Geschlecht von Karandhama zu erfahren, dann höre mir zu, wie ich von dem mächtigen Monarchen erzähle, der über gigantischen Reichtum verfügte.


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