Pushpak Mahabharata Buch 14Zurück WeiterNews

Kapitel 2 – Yudhishthiras Wunsch nach zurückgezogener Askese

Vaisampayana fuhr fort:
Als der mit Verständnis gesegnete Yudhishthira die Worte vom klugen König Dhritarashtra hörte, beruhigte er sich.

Und sogleich wandte sich Krishna an ihn:
Wenn sich jemand zu tief in die Trauer um einen Verstorbenen sinken läßt, dann quält er den Verstorbenen. (So laß ab vom Klagen und) führe viele Opfer durch mit guten Geschenken an die Priester. Stell die Götter mit Somasaft zufrieden und die Ahnen deiner Vorfahren mit angemessenem Essen und Trinken. Versorge auch deine Gäste mit Speis und Trank und die Bedürftigen mit allem, was sie sich wünschen. Eine Person mit hoher Intelligenz sollte sich nicht so wie du verhalten. Alles, was man wissen sollte, ist dir bewußt. Was getan werden sollte, hast du vollbracht. Du hast von den Pflichten eines Kshatriyas gehört, wie es Bhishma, der Sohn der Ganga, Vyasa, Narada und Vidura dir erzählt haben. So wandle nicht den Pfad der Benommenen, sondern folge dem Weg deiner Vorväter, indem du die Bürde (des Königreichs) trägst. Es ist sicher, daß ein Kshatriya den Himmel durch seinen Ruhm gewinnt. Fallen Helden in der Schlacht, werden sie niemals (von den himmlischen Regionen) abgewiesen. Nun wirf dein Verzagen ab, oh mächtiger Herrscher. Was geschah, mußte geschehen. Du kannst die in dieser Schlacht Gefallenen in keinster Weise wiedersehen.

Dann schwieg der hochbeseelte Krishna, und Yudhishthira, dieser König unter den Frommen, antwortete ihm:
Oh Govinda, ich weiß, wie sehr du mich magst. Du hast mich immer mit deiner Freundschaft und Liebe begünstigt. Wenn du, oh Träger von Diskus und Keule, du Glorreicher aus dem Yadu Stamm, mir mit geneigtem Geist gestattest, mich in die Enthaltsamkeit des Waldes zurückzuziehen, dann würdest du mir meinen größten Wunsch erfüllen. Ich kann niemals mehr Frieden finden, nachdem mein Großvater getötet wurde und auch Karna, dieser beste Mann, der niemals vom Schlachtfeld zurückwich. Gebiete mir so, oh Janarddana, daß ich von dieser abscheulichen Sünde befreit werde und mein Geist gereinigt wird.

Nun ergriff der hochenergetische Vyasa das Wort, und sprach mit dem Wissen um die Pflichten im Leben folgende hilfreiche und vorzügliche Worte zu Yudhishthira:
Mein Sohn, dein Geist ist noch nicht im Frieden, und daher verwirren dich immer noch solche kindischen Ansichten. Haben wir denn immer und immer wieder nur dem Wind gepredigt? Du kennst die Pflichten der Kshatriyas, die vom Kriegshandwerk leben. Ein König, der seinen angemessenen Anteil beigesteuert hat, sollte sich nicht im Kummer verlieren. Du hast treulich alle Lehren über die Erlösung vernommen. Ich habe wiederholt deine Zweifel zerstreut, die sich aus der Begierde erheben. Doch offensichtlich hast du meinen Ausführungen wenig Aufmerksamkeit geschenkt, denn dein verdrehter Verstand scheint alles wieder vergessen zu haben. Das ist nicht gut. Solche Ignoranz ist deiner unwürdig. Oh Sündenloser, du kennst alle Arten von Sühne. Du hast alles über die Tugenden der Könige gehört und die Verdienste des Gebens. Oh Bharata, du weißt um jegliche Moral und sämtliche Zweige des Wissens. Warum läßt du dich vom Gram überwältigen wie ein Unwissender?


Zurück Inhaltsverzeichnis Weiter