Pushpak Mahabharata Buch 13Zurück WeiterNews

Das Sraddha für die Ahnen

Kapitel 87 - Über die Gebote zum Sraddha

Yudhishthira sprach:
Du hast mir, oh Rechtschaffener, die Aufgaben der vier Kasten erklärt. So erkläre mir auch, oh König, die Gebote bezüglich der Sraddhas (die Opfer für die verstorbenen Ahnen).

Vaisampayana fuhr fort:
So angesprochen durch Yudhishthira, entschloß sich der Sohn von Shantanu, ihm das folgende Ritual zu erklären, das mit den Geboten der Sraddhas im Einklang steht.

Bhishma sprach:
Oh König, höre mir achtsam zu, wie ich dir das Sraddha Ritual beschreibe. Dieses Ritual ist vorzüglich, des Lobes würdig, für Ruhm und Nachkommenschaft förderlich, und gilt als ein Opfer zu Ehren der Ahnen, oh Feindevernichter. Die Götter, Dämonen, Menschen, Gandharvas, Nagas, Rakshasas, Pisachas und Kinnaras sollten stets ihre Ahnen verehren. Man sieht überall, wie die Leute zuerst die Ahnen anbeten und danach die Götter befriedigen, indem sie ihre Verehrung darbringen. Deshalb sollte man stets die Ahnen umsorgen, und man sagt, oh König, daß diese Sraddhas am späten Teil des Tages durchgeführt werden sollten, wobei es für diese Regel natürlich auch Ausnahmen gibt (denn die Ahnen lieben mehr die dunklen Zeiten und die Götter die hellen). Prinzipiell können die verstorbenen Vorväter an jedem Tag mit einem Sraddha befriedigt werden. Doch ich werde dir jetzt erzählen, welche besonderen Verdienste und Schulden diesbezüglich mit den jeweiligen Tagen des Monats verbunden sind. Ich werde dir erklären, oh Sündloser, welche Früchte an welchen Tagen durch ein Sraddha erreicht werden können. Höre mir achtsam zu!

Wer die Ahnen am ersten Tag (nach) der hellen Monatshälfte verehrt, erhält in seinem Haus schöne Gattinnen, die viele Kinder gebären können und alle wünschenswerten Qualitäten besitzen. Wer das Sraddha am zweiten Tag (nach) der hellen Monatshälfte durchführt, bekommt viele Töchter. Am dritten Tag erwirbt man viele Rosse, am vierten Tag eine große Herde von kleineren Haustieren (wie Ziegen und Schafe) und am fünften Tag viele Söhne. Jene Menschen, die das Sraddha am sechsten Tag durchführen, erwerben große Herrlichkeit. Am siebenten Tag, oh Monarch, erwirbt man großen Ruhm, am achten Tag große Gewinne im Handel und am neunten Tag viele Tiere mit nichtgespaltenen Hufen. Wer am zehnten Tag das Sraddha darbringt, erwirbt viel Reichtum an Kühen, und am elften Tag wird man zum Besitzer von viel Reichtum an Kleidung und Utensilien (aus Messing und anderen Metallen). So ein Mann erhält auch viele Söhne, die alle mit der Herrlichkeit von Brahma gesegnet werden. Wer das Sraddha am zwölften Tag durchführt, der wird immer, wenn er es wünscht, verschiedene schöne Artikel aus Silber oder Gold erhalten. Wer das Sraddha am dreizehnten Tag durchführt, erreicht hohes Ansehen unter seinen Angehörigen. Doch wer das Sraddha am vierzehnten Tag durchführt, dem könnten junge Nachkommen in seiner Familie sterben, und solch ein Mensch verliert sich in Streit und Krieg. Indem man das Sraddha am Tag des Neumondes (15.Tag) durchführt, erreicht man die Verwirklichung aller Wünsche. In der dunklen Monatshälfte sind alle Tage beginnend mit dem zehnten, außer dem vierzehnten, (bis zum Neumond) besonders lobenswert für die Ausführung des Sraddha. Und wie die dunkle Monatshälfte besser ist als die helle, so ist auch der Nachmittag des Tages besser als der Vormittag zur Durchführung des Sraddhas.

(Der Abschnitt ist etwas verwirrend. Offensichtlich geht es im ersten Teil um die dunkle Monatshälfte vom ersten Tag nach dem Vollmond bis zum Neumond, obwohl im Text „Shuklapaksha“ steht und nicht „Krishnapaksha“.)


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