Pushpak Mahabharata Buch 13Zurück WeiterNews

Kapitel 36 - Wie Indra von Samvara belehrt wurde

Bhishma sprach:
Diesbezüglich wird die alte Geschichte über ein Gespräch zwischen Indra und Samvara erzählt. Höre sie, oh Yudhishthira. Eines Tages nahm Indra die Gestalt eines Asketen mit verfilzten Locken und aschebeschmiertem Körper an, kam auf einem ärmlichen Wagen daher und besuchte den Asura Samvara.

Und Indra fragte ihn:
Durch welches Verhalten, oh Samvara, konntest du zum Führer deines Stammes werden? Aus welchem Grund betrachten dich alle als höher? Das erkläre mir aufrichtig und ausführlich!

Und Samvara sprach:
Ich hege niemals übelgesinnte Gefühle gegen Brahmanen. Was auch immer sie für Instruktionen geben, ich akzeptiere sie mit bedingungsloser Verehrung. Wenn die Brahmanen die heiligen Schriften erklären, dann höre ich ihnen voller Freude zu. Und wenn ich ihre Lehren gehört habe, dann mißachte ich sie nie oder verstoße gegen ihre Gebote. So verehre ich stets alle Brahmanen, die voller Weisheit sind, und suche ihre Belehrung. Ich verehre immer ihre Füße, und deshalb nähern sie sich mir voller Vertrauen und fragen mich mit Zuneigung nach meinem Wohlergehen. Wenn sie auch manchmal unachtsam sind, ich bin immer voller Achtsamkeit. Wenn sie auch schlafen, ich bleibe immer wach. Wie die Bienen ihre Waben mit Honig füllen, so erfüllen mich die Brahmanen, die meine Lehrer und Herrscher sind, mit dem Nektar der Weisheit. So bin ich beständig dem Pfad gewidmet, der von den heiligen Schriften gewiesen wird, den Brahmanen hingegeben und frei von Böswilligkeit oder unheilsamen Leidenschaften. Was auch immer sie mit heiterem Herzen sprechen, ich akzeptiere es stets mithilfe meiner Vernunft und Erinnerung. Ich bin stets achtsam auf mein Vertrauen in sie und bedenke meine Minderwertigkeit ihnen gegenüber. Ich genieße gern den Nektar, der von ihren Zungen fließt, und aus diesem Grund habe ich einen so hohen Stand in meinem Stamm, wie sich der Mond unter allen Sternen hervorhebt. Die Interpretationen der Schriften, die von den Lippen der Brahmanen fließen, und denen jeder weise Mensch in der Welt folgt, sind für mich der Nektar auf Erden und das vorzügliche Auge der Weisheit. Angesichts des Kampfes zwischen den Göttern und Dämonen in alten Zeiten und der Erkenntnis, welche Macht in den Lehren der Brahmanen ist, war damals mein Vater höchst erstaunt und voller Bewunderung und Entzücken. Und in Anbetracht dieser Kraft der hochbeseelten Brahmanen, stellte mein Vater dem Chandramas die Frage:
Wie gelangten die Brahmanen zu solchem Erfolg?

Und Soma antwortete:
Die Brahmanen wurden durch ihre Entsagung von Erfolg gekrönt. Ihre Kraft besteht in der Wahrhaftigkeit, und ihre Waffen sind die Worte. Die Kraft der Kshatriyas besteht dagegen in ihren Armen, und ihre Waffen sind körperlicher Art. Ein junger Brahmane sollte die Entbehrungen im Haus seines Lehrers erfahren und dort die Veden studieren oder zumindest das Pranava (OM). Er sollte den Zorn und alle weltlichen Anhaftungen überwinden und ein Yati werden, um alle Erscheinungen mit dem Auge der Einheit zu durchschauen. Wenn er zu Hause bei seinem Vater bleibt, dort den ganzen Veda meistert und das große Wissen erreicht, wofür ihn andere respektieren sollten, dann werden ihn die Leute als Unbewanderten und Stubenhocker verurteilen. Wie eine Schlange die Mäuse verschlingt, so verschlingt die Erde diese beiden, nämlich einen König, der sich vor dem Kampf fürchtet, und einen Brahmanen, der sich fürchtet, sein Haus zu verlassen, um Wissen zu erwerben. Wie der Stolz den Wohlstand einer Person mit wenig Intelligenz zerstört und eine Jungfrau durch die Empfängnis ihre Reinheit verliert, so wird ein Brahmane tadelnswert, wenn er zu Hause bleibt.

Diese Worte hörte einst mein Vater von Soma mit der herrlichen Erscheinung. Daraufhin begann er, die Brahmanen zu achten und zu verehren. Und wie er, so achte und verehre auch ich alle Brahmanen mit hohen Gelübden.

Bhishma fuhr fort:
Als Indra diese Worte aus dem Mund des Dämonen hörte, begann auch er, die Brahmanen zu verehren und konnte daraufhin zum Führer der Götter werden.


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