Pushpak Mahabharata Buch 13Zurück WeiterNews

Kapitel 18 - Über die Früchte der Verehrung von Mahadeva

Vaisampayana sprach:
Nachdem Vasudeva seine Rede beendet hatte, sprach der große Yogi, der inselgeborene Vyasa, zu Yudhishthira:
Oh Sohn, rezitiere auch du diese Hymne der 1008 Namen von Mahadeva und laß Maheshvara mit dir zufrieden sein. Vor langer Zeit, oh Sohn, übte ich strenge Entsagung auf dem Rücken des Meru mit dem Wunsch, einen Sohn zu bekommen. Dabei habe ich diese Hymne rezitiert, und als Lohn erhielt ich die Verwirklichung all meiner Wünsche, oh Sohn des Pandu. So wirst auch du mit dieser Hymne von Sarva alle deine Wünsche erfüllt bekommen.

Danach sprach Kapila, der Rishi, der die Sankhya Lehre begründet hatte und von den Göttern selbst geehrt wird:
Ich verehrte Bhava voller Hingabe über viele Leben. Der berühmte Gott war schließlich zufrieden mit mir und gab mir die Erkenntnis, die von der Wiedergeburt befreien kann.

Als nächstes sprach Rishi Charusirsha, dieser geliebte Freund von Indra, den man auch als Sohn von Alambana kennt, und der voller Mitgefühl ist:
Ich begab mich einst zu den Bergen von Gokarna und widmete mich dort der strengen Entsagung über hundert Jahre. Oh Sohn des Königs Pandu, als Lohn für diese Entsagung empfing ich von Sarva hundert Söhne, die alle ohne die Beteiligung von Frauen geboren wurden. Sie waren gezügelt, in der Gerechtigkeit wohlerfahren, voller Herrlichkeit, frei von Krankheit und Sorgen und hatten eine Lebensspanne von über hunderttausend Jahren.

Dann sprach der berühmte Valmiki zu Yudhishthira:
Einst beschuldigten mich einige Asketen, die das Homa Feuer bewahrten, im Verlaufe einer philosophischen Debatte des Brahmanenmordes. Und sobald sie mich solcherart verurteilt hatten, ergriff mich die Sünde des Brahmanenmordes, oh Bharata. Um mich zu reinigen, suchte ich den Schutz des sündlosen Ishana mit der unwiderstehlichen Energie, und so wurde ich von all meinen Sünden reingewaschen. Der Erlöser von allen Sorgen und der Zerstörer der dreifachen Dämonenstadt sprach zu mir: „Dein Ruhm soll sich über die ganze Welt verbreiten!“

Danach sprach Parasurama, der Sohn von Jamadagni, dieser Erste aller Rechtschaffenen, der wie die Sonne voll lodernder Herrlichkeit inmitten der Rishis erschien, zum Sohn der Kunti:
Ich wurde mit der Sünde des Brahmanenmordes gequält, oh ältester Sohn des Pandu, weil ich (auf Befehl meines Vaters) meine Brüder getötet hatte, die gelehrte Brahmanen waren. Um mich zu reinigen, oh König, suchte ich den Schutz von Mahadeva. Ich sang das Lob des großen Gottes und rezitierte seine Namen. Daraufhin war Bhava zufrieden mit mir und gab mir eine Streitaxt und viele andere himmlische Waffen. Und er sprach zu mir: „Du sollst von der Sünde befreit werden und im Kampf unbesiegbar sein. Der Tod selbst wird dich nie überwältigen können, weil du immer von Krankheit frei sein wirst.“ Eben das waren die Worte des berühmten und verheißungsvollen Gottes. Und durch die Gnade der Gottheit voll höchster Intelligenz erhielt ich alles, was er versprochen hatte.

Auch Vishvamitra wandte sich an Yudhishthira:
Ich war früher ein Kshatriya und widmete all meine Verehrung dem Bhava mit dem Wunsch, ein Brahmane zu werden. Und wahrlich, durch die Gnade dieses großen Gottes konnte ich schließlich diesen hohen Status erreichen, der so schwer zu erreichen ist.

Dann sprach Rishi Asita-Devala zum königlichen Sohn des Pandu:
Einst wurde mein ganzer Verdienst aus gerechten Taten durch einen Fluch von Indra zerstört, oh Sohn der Kunti. Der mächtige Mahadeva war es, der mir seine Gnade zeigte und den Verdienst zurückgab, zusammen mit großem Ruhm und einem langen Leben.

Der berühmte Rishi Gritsamada, der gute Freund von Indra, der dem himmlischen Lehrer Vrihaspati an Herrlichkeit glich, sprach zu Yudhishthira aus dem Stamm von Ajamida:
Der unvorstellbare Indra hatte einst ein Opfer durchgeführt, das mehr als tausend Jahre dauerte. Während dieses Opfers wurde ich von Indra beauftragt, den Saman Veda vorzutragen. Doch Varishtha, der Sohn des Manu, der aus den Augen von Brahma entsprungen war, kam zu diesem Opfer und sprach zu mir: „Oh Erster der Zweifachgeborenen, das Rathantara wurde von dir nicht richtig rezitiert. Oh bester Brahmane, höre auf, Sünde anzusammeln, indem du so unvollkommen liest, und nutze deinen Verstand, um den Saman richtig vorzutragen. Oh Unwissender, warum begehst du solchen Frevel, der für das Opfer zerstörerisch ist?“ Nachdem Rishi Varishtha, der sehr zornig war, solcherart gesprochen hatte, gab er seinem Zorn nach und verfluchte mich: „Du sollst ein Tier werden mit wenig Intelligenz, dem Leiden unterworfen, stets voller Angst, ein Bewohner von wegelosen Wäldern, hungrig und durstig, und verachtet von anderen Tieren. So sollst du 11.800 Jahre verbringen. Dieser Wald, in dem du diese Zeit verbringen sollst, wird ohne heilige Bäume und außerdem der Lieblingsplatz von Rurus und Löwen sein. Wahrlich, so wirst du als ein leidgeplagtes Reh voller Sorgen leben müssen.“ Sobald er diese Worte gesprochen hatte, oh Sohn der Pritha, verwandelte ich mich sogleich in ein Reh. Da suchte ich den Schutz von Maheshvara, und der große Gott sprach zu mir: „Du sollst von jeder Krankheit befreit und unsterblich sein. Das Leiden wird dich nie überwältigen. Deine Freundschaft mit Indra wird unverändert bestehen, und die Opfer von Indra und dir selbst werden gedeihen.“ Auf diese Weise segnet der berühmte und mächtige Mahadeva alle Wesen. Er ist stets der große Verteiler und Lenker hinsichtlich von Glück und Leiden aller fühlenden Wesen. Dieser berühmte Gott kann durch Gedanken, Worte oder Taten nicht erfaßt werden. Oh Sohn, oh Bester der Krieger, durch die Gnade von Mahadeva wurde ich höchst gelehrt und fähig, den Saman Veda zu rezitieren.

Danach sprach Krishna, dieser Erste aller Intelligenten:
Durch meine Entsagung war Mahadeva mit den goldenen Augen zufrieden, oh Yudhishthira, und so sprach der berühmte Gott zu mir: „Du sollst, oh Krishna, durch meine Gnade allen Wesen lieber sein als der Reichtum, den sie sonst begehren. Du sollst im Kampf unbesiegbar sein, und deine Energie wird dem Feuer gleichen.“ Und so gab mir damals Mahadeva noch tausend andere Segen. In einer früheren Verkörperung verehrte ich Mahadeva auf dem Manimantha Berg über Millionen Jahre. Und zufrieden mit mir, sprach schon damals der berühmte Gott: „Gesegnet seist du! Bitte um den Segen, den du wünschst.“ Da verneigte ich mich tief vor ihm und antwortete: „Wenn der mächtige Mahadeva mit mir zufrieden ist, dann möge meine Hingabe zu ihm unvergänglich sein, oh Ishana! Das ist der Segen, den ich erbitte.“ Und der große Gott sprach „So sei es!“, und verschwand von Ort und Stelle.

Auch der heilige Jaigishavya sprach:
Oh Yudhishthira, einst traf ich auf den mächtigen Mahadeva in der Stadt von Varanasi, und er segnete mich mit den acht Qualitäten der Macht.

Dann sprach der heilige Garga:
Oh Sohn des Pandu, zufrieden mit meinem geistigen Opfer, segnete mich der große Gott an den Ufern des heiligen Stroms der Sarasvati mit der wunderbaren Lehre über die Erkenntnis der Zeit mit ihren vierundsechzig Zweigen. Er schenkte mir auch tausend Söhne, aller voller Verdienst und wohlerfahren in den Veden. Durch seine Gnade erstreckt sich ihre Lebenszeit, wie auch die meine, über zehn Millionen Jahre.

Der heilige Parasara sprach:
Einst befriedigte ich Sarva, oh König. Dann hegte ich den Wunsch nach einem Sohn, der von großem asketischem Verdienst sei, voll heilsamer Energie und dem hohen Yoga gewidmet. Er sollte weltberühmt und eine Heimstätte des Wohlstandes werden, die Veden ordnen, den Brahmanen hingegeben sein und höchstes Mitgefühl üben. Wahrlich, einen solchen Sohn wünschte ich mir von Maheshvara. Und als er diesen Wunsch in meinem Herzen erkannte, da sprach dieser Erste der Götter zu mir: „Als Verwirklichung deines Wunsches, den du von mir erbittest, sollst du einen Sohn mit dem Namen Krishna Dwaipayana (Vyasa) haben. In der (kommenden) Schöpfung, die den Namen des Savarni Manu tragen wird, soll dein Sohn zu den sieben Rishis gehören. Er wird die Veden ordnen und den Stamm der Kurus erhalten. Er wird außerdem der Autor der alten Geschichten sein, zum Wohle der Welt wirken und voller Entsagung ein guter Freund von Indra werden. Von jeder Krankheit frei, wird dieser Sohn von dir, oh Parasara, die Unsterblichkeit erreichen.“ So sprach der große Gott und verschwand auf der Stelle. Wahrlich, oh Yudhishthira, so viel Gutes erhielt ich von diesem unzerstörbaren und unveränderlichen Gott mit der höchsten Entsagung und Energie.

Der heilige Mandavya sprach:
Einst wurde ich fälschlicherweise des Diebstahls verdächtigt und gepfählt (auf Befehl des Königs). Ich verehrte daraufhin den berühmten Mahadeva, der zu mir sprach: „Du sollst bald von diesem Pfahl befreit werden und ein sehr langes Leben haben. Die Wunde der Pfählung soll nicht dein sein, und du wirst von jeglicher Krankheit und Sorge befreit werden. Und weil dein Wesen, oh Asket, vom vierten Fuß des Dharma (der Wahrheit) entsprungen ist, wirst du auf Erden unvergleichlich sein. So mach dein Leben fruchtbar! Du sollst ohne jedes Hindernis in allen heiligen Gewässern auf Erden baden können. Und nach der Auflösung deines Körpers, oh erfahrener Brahmane, werde ich bestimmen, daß du die reine Glückseligkeit des Himmels zeitlos genießen sollst.“ So sprach der verehrenswerte Gott, der in Tierfelle gekleidet ist und den Stier als Reittier hat, Maheshvara mit der unvergleichlichen Herrlichkeit, oh König, und verschwand an Ort und Stelle mit all seinen Begleitern.

Der heilige Galava sprach:
Früher studierte ich zu den Füßen meines Lehrers Vishvamitra, und danach kehrte ich mit seiner Erlaubnis nach Hause zurück, um meine Eltern wiederzusehen. Doch meine Mutter (mittlerweile eine Witwe) war voller Kummer und sprach weinend zu mir: „Ach, dein Vater kann seinen Sohn nicht mehr sehen, der nun mit dem vedischen Wissen geschmückt und mit Erlaubnis seines Lehrers nach Hause kam und mit allen Gnaden der Jugend gesegnet und voller Selbstzügelung ist.“ Bei diesen Worten meiner Mutter wurde ich von Verzweiflung erfüllt, denn auch ich wünschte nun ein Wiedersehen mit meinem Vater. Da widmete ich meine ganze Verehrung mit gesammelter Seele dem Maheshvara, der damit zufrieden war, sich mir zeigte und sprach: „Dein Vater, deine Mutter und du selbst, oh Sohn, ihr sollt vom Tode befreit werden. So geh schnell und betrete deine Wohnstätte. Dort wirst du deinen Vater lebendig sehen.“ Mit der Erlaubnis des berühmten Gottes begab ich mich zu unserem Haus, oh Yudhishthira, und sah meinen Vater herauskommen, nachdem er sein tägliches Opfer beendet hatte. Er trug in seinen Händen das Brennholz für das Opferfeuer, ein Bündel Kusha Gras und einige herabgefallenen Früchte. Er schien auch bereits sein tägliches Mal eingenommen zu haben, weil er sich entsprechend gereinigt hatte. Da legte mein Vater schnell die Dinge aus seinen Händen, zog mich zu sich herauf, der ich mich vor seinen Füßen niedergeworfen hatte, umarmte mich mit tränenreichen Augen, roch an meinen Kopf, oh Pandu Sohn, und sprach: „Welch ein Glück, oh Sohn, dich wiederzusehen! Du bist zurückgekehrt und hast das heilige Wissen von deinem Lehrer empfangen.“

Vaisampayana fuhr fort:
Als der Pandu Sohn diese erstaunlichen und wunderbarsten Werke des berühmten Mahadeva von den Asketen hörte, war er höchst erstaunt. Und wie Vishnu zu Indra spricht, so sprach dann Krishna, dieser Erste aller Intelligenten, noch einmal zu Yudhishthira:

Upamanyu, der im Glanz wie die Sonne aufzuflammen schien, sprach damals zu mir:
Die sündigen Menschen jedoch, die mit ungerechten Taten befleckt sind, können nie zu Ishana gelangen. Wegen ihrer Gesinnung, die von den Qualitäten des Rajas und Tamas (der Leidenschaft und Dunkelheit) verunreinigt ist, können sie sich der Gottheit nicht nähern. Nur jene Zweifachgeborenen, die ihre Seele gereinigt haben, können zur Höchsten Gottheit finden. Selbst wenn eine Person im Vergnügen und in jeglichem Luxus lebt, wenn sie der Höchsten Gottheit gewidmet ist, dann gilt sie als ein Waldeinsiedler mit gereinigter Seele. Mit wem Rudra zufrieden ist, dem kann er die Bereiche des ewigen Brahman, des Kesava, des Indra mit allen Göttern oder die Herrschaft der drei Welten gewähren. Jene Menschen, oh Herr, die Bhava im Geiste verehren, können sich von allen Sünden befreien und erreichen einen Wohnsitz im Himmel unter allen Göttern. Wer den berühmten Gott mit den drei Augen wahrhaft verehrt, der wird von keiner Sünde befleckt, selbst wenn er das ganze Weltall vernichten würde mit allen Meeren, Quellen und Wohnorten. Wer über Shiva meditiert, der löst alle Sünden auf, selbst wenn er keine vorzüglichen Merkmale besitzt und von jeder Sünde befleckt ist. Sogar Würmer, Insekten und Vögel, oh Kesava, die sich Mahadeva widmen, können in vollkommener Furchtlosigkeit durch die Welt ziehen. Das ist meine feste Überzeugung, daß jene Menschen, die sich ganz Mahadeva hingeben, sicherlich von der Wiedergeburt befreit werden.

Danach sprach Krishna weiter zu Yudhishthira, dem Sohn von Dharma:
Oh großer König, Sonne, Mond, Wind, Feuer, Himmel, Erde, die Vasus, Viswadevas, Sadhyas, Dhatri, Aryaman, Sukra, Vrihaspati, Varuna, Brahma, Indra, die Rudras, Maruts, Upanishaden, die Erkenntnis des Brahman, Wahrheit, Veden, Opfer, Opfergaben, vedenrezitierende Brahmanen, Soma, Opferpriester, die Anteile der Götter im Opfer, Raksha, Diksha, Selbstbeherrschung, Gelübde, Fasten, Swaha, Swadha, Vashat, die himmlische Kuh, Gerechtigkeit, das Rad der Zeit, Kraft, Ruhm, Selbstzügelung, Beständigkeit, gute und schlechte Taten, die sieben Rishis, Vernunft, Gefühle, Erfolg, Götter, die Trinker von Hitze, die Trinker von Soma, die Trinker von Wasser (Wolken), die Himmlischen, die Wesen der Mantras, des Lichtes, der Düfte und der Formen, die Gezügelten in der Rede und im Denken, die Reinen, die Yogamächtigen, die Götter, die von Verehrung, Visionen und Opfergaben leben, oh Nachkomme von Ajamida, die allmächtigen Wesen, die höchsten Götter und die Dämonen, die Suparnas, Gandharvas, Pisachas, Danavas, Yakshas, Charanas, Nagas, alles Grobe und Feine, alles Weiche und Harte, alles Glück und Leid, alle Sorgen, die aus der Freude kommen, und alle Freuden, die aus der Sorge kommen, die Sankhya Theorie und die Yoga Praxis, alles was jenseits der Objekte ist, was man als das Höchste betrachtet, alles Verehrungswürdige, alles Göttliche, alle Beschützer der Welten, welche in die physischen Kräfte eintreten und diese uralte Schöpfung des berühmten Gottes aufrechterhalten - alles sind Geschöpfe dieser Gottheit. Doch all das, was ich gesprochen habe, ist wesentlich gröber als das, was die Weisen mithilfe von Entsagung erkennen. Wahrlich dieses subtile Brahman ist die Ursache des Lebens. Davor verneige ich mich voller Verehrung. Möge uns dieser unvergängliche und unzerstörbare Meister, den wir beständig verehren, seinen heilsamen Segen gewähren!

Wer mit gezügelten Sinnen und sich selbst reinigend diese Hymne ohne Unterbrechung seiner Gelübde einen Monat lang rezitiert, der kann das Verdienst eines Pferdeopfers erreichen. Durch diese Hymne, oh Sohn der Pritha, kann der Brahmane den ganzen Veda erwerben, der Kshatriya wird mit dem Sieg gekrönt, der Vaisya wird Reichtum und Klugheit gewinnen, und der Shudra erreicht ein glückliches Leben in dieser Welt und viel Gutes in der kommenden. Die Ruhmreichen rezitieren diesen König der Hymnen, der jede Sünde reinigen kann, höchst heilig und heilsam ist, und setzen ihr Herz auf Rudra. Wahrlich, wer diese Beste der Hymnen rezitiert, kann im Himmel für so viele Jahre leben, wie es Poren an seinem Körper gibt.


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