Pushpak Mahabharata Buch 13Zurück WeiterNews

Kapitel 7 - Über die Früchte guter Taten

Yudhishthira sprach:
Oh Bester der Bharatas und Erster der großen Männer, erzähle mir über die Früchte der guten Taten. Bitte belehre mich ausführlich zu diesem Thema!

Und Bhishma sprach:
Ich werde dir erzählen, wonach du gefragt hast. So höre, oh Yudhishthira, dieses geheime Wissen der Rishis. Höre mich, wie ich jene erstrebenswerten Ziele erkläre, die Menschen nach dem Tode erreichen können. Was auch immer für Handlungen besonders von körperlichen Wesen vollbracht werden, deren Früchte ernten die Handelnden in ähnlichen Körpern. Zum Beispiel werden die Früchte der geistigen Taten während der Zeit des Träumens erfahren und die Früchte der körperlichen Taten während körperlicher Betätigung. In welchem Zustand auch immer die Wesen gute oder schlechte Taten vollbringen, sie ernten die Früchte davon in ähnlichen Zuständen im folgenden Leben. Keine bewußte Handlung mithilfe der fünf Sinne der Wahrnehmung geht jemals verloren. Die fünf Sinne und die unsterbliche Seele als sechstes bewahren alle Taten als Zeugen. Die Taten mit den fünf Gaben der Sinne zum Dienst an den Gästen, nämlich die Willkommensrede für die Ohren, die Gabe von Speise und Trank für die Zunge, das Obdach für das Gefühl, das Licht für das Auge und der Duft für die Nase, wird das Panchadakshina Opfer genannt (das Opfer mit den fünf Gaben). Wer auf diese Weise einen unbekannten und von einer langen Reise ermüdeten Gast bewirtet, gelangt zu großem Verdienst. Für wen die Opferplattform sein einziges Bett ist, der erhält geräumige Häuser und Betten (in nachfolgenden Geburten). Wer nur Lumpen und Kleider aus Bast trägt, der wird gute Kleidung und Ornamente im nächsten Leben erhalten. Wer Entsagung übt und im Yoga gegründet ist, der wird Fahrzeuge und Reittiere bekommen. Der Monarch, der sich neben dem Opferfeuer niederlegt, der erreicht Energie und Tapferkeit. Der Mensch, der auf das Vergnügen aller Delikatessen verzichtet, erreicht Wohlstand, und wer sich tierischer Nahrung enthält, erreicht Kinder und Vieh. Wer Askese übt, im Wasser steht oder einsam im Gelübde der Keuschheit lebt, der erreicht das Ende aller Wünsche. Wer einem Gast Obdach gewährt, ihn mit dem Wasser zum Waschen der Füße begrüßt, sowie mit Nahrung, Licht und Bett, erreicht das Verdienst des Opfers der fünf Gaben. Wer sich als Kshatriya auf dem Schlachtfeld im Bett der Krieger niederlegt, der geht zu jenen ewigen Bereichen, wo alle Wünsche erfüllt werden. Wer Wohltätigkeit übt, oh König, der gelangt zu Reichtum. Wer schweigsam lebt, dessen Worte werden geachtet und befolgt. Wer Entsagung übt, der gewinnt die Fülle des Lebens. Wer keusch und enthaltsam lebt, der erreicht ein langes Leben. Wer gewaltlos lebt und andere nicht verletzt, der erreicht Schönheit, Wohlstand und Gesundheit. Wer nur von Früchten und Wurzeln lebt, der erreicht die Würde der Könige. Wer nur von den Blättern der Bäume lebt, der erreicht einen Wohnsitz im Himmel. Wer fastet, oh König, erreicht Glück. Wer nur von Kraut lebt, erreicht Kühe. Wer von Gras lebt, erreicht die himmlischen Bereiche. Durch den Verzicht auf den Geschlechtsverkehr mit seiner Ehefrau, durch drei Reinigungen pro Tag und indem man die Luft nur zum Zwecke einatmet, um diesen Körper zu erhalten, erreicht man das Verdienst eines großen Opfers. Den Himmel erreicht man durch Wahrhaftigkeit und den Adel der Geburt durch Opfer. Ein Brahmane mit reinem Lebenswandel, der nur von Wasser existiert, das Agnihotra unaufhörlich durchführt und das Gayatri Mantra rezitiert, erreicht ein Königreich. Durch enthaltsame Ernährung und Zügelung erreicht man den Wohnsitz im Himmel. Oh König, wer während der Durchführung von Opfern allem entsagt, außer der gebotenen Diät, und eine Pilgerfahrt über zwölf Jahre macht, erreicht eine Region, die noch oberhalb der Wohnstätte für Helden liegt. Wer beständig all die Veden rezitiert, der erreicht bald die Befreiung vom Leiden, und wer die Tugend in Gedanken übt, der erreicht die himmlischen Bereiche.

Ein Mensch, der dieser intensiven Sehnsucht des Herzens nach Freude und materiellem Vergnügen entsagen kann, dieser Sehnsucht, die für Unwissende so schwer zu besiegen ist und die mit dem Vergehen der körperlichen Kraft nicht vergeht, wer dieser Sehnsucht entsagen kann, die sich an ihn klammert, wie eine tödliche Krankheit, der kann wahrlich glücklich werden. Wie ein junges Kalb seine Mutter unter Tausenden von Kühen wiedererkennt, so folgen die vorherigen Taten dem Menschen und treiben ihn durch das Rad der Geburten. Wie die Blüten und Früchte eines Baumes scheinbar von selbst zur rechten Jahreszeit erscheinen, so bringt das Karma aus vorherigen Existenzen seine Früchte zur rechten Zeit hervor. Mit dem Alter werden die Haare des Menschen grau und spärlich, seine Zähne werden locker, und Augen und Ohren werden schwach, aber das einzige, was nicht von selbst nachläßt, ist die Begierde nach dem Glück. Man erreicht den Segen von Prajapati mit jenen Taten, welche den Vater erfreuen, den Segen der Erde mit jenen Taten, welche die Mutter erfreuen, und den Segen von Brahma mit jenen Taten, die den geistigen Lehrer erfreuen. Wer diese drei achtet, der achtet Tugend und Gerechtigkeit. Wer diese drei nicht achtet, der handelt in der Welt ohne wahren Nutzen.

Vaisampayana sprach:
Die Prinzen des Kuru Stammes wurden beim Hören dieser Rede von Bhishma von Bewunderung erfüllt. Sie wurden froh im Geist und von Heiterkeit durchdrungen. Denn wie Mantras ohne das Ziel der Befreiung, das Soma Opfer ohne rechte Hingabe, ein Trankopfer ins Feuer ohne rechte Opfersprüche, so wird auch eine Rede ohne Wahrhaftigkeit keinen heilsamen Nutzen bringen, sondern zum Leiden führen. Oh König, damit habe ich dir diese Lehre über die Früchte von guten und schlechten Taten weitergegeben, wie sie die Rishis einst verkündet haben. Was möchtest du sonst noch hören?


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