Pushpak Mahabharata Buch 12Zurück WeiterNews

Kapitel 365 - Die Erlösung vom Zweifel

Der Brahmane sprach:
Wahrlich, oh Naga, dies ist im höchsten Sinne ein Wunder. Dich zu hören, war für mich zutiefst befriedigend. Durch deine Worte, die voll subtilster Bedeutung waren, hast du mir den Weg gezeigt, dem ich folgen sollte. Gesegnet seist du! Ich wünsche nun zu gehen, oh Bester der Nagas. Mögest du bei Gelegenheit an mich denken und mich rufen, wenn du meinen Dienst benötigst.

Der Naga sprach:
Oh Erster der Zweifachgeborenen, du hast mir den Grund noch nicht genannt, der in deinem Herzen liegt und weshalb du hierhergekommen bist. Warum willst du jetzt gehen? Sage mir, oh Zweifachgeborener, was ich dir Gutes tun kann und was dich hierhergeführt hat. Erst, wenn dein Anliegen erfüllt ist, was auch immer es sei, ob ausgesprochen oder nicht, dann magst du gehen, verehrt von mir und zufrieden entlassen, oh Gelübdetreuer. Du hast Freundschaft mit mir geschlossen. Oh zweifachgeborener Rishi, mögest du diesen Ort nicht verlassen, nachdem du mich gefunden hast, wie den Schatten eines Baumes, in dem du sitzt. Du bist mir liebgeworden und ich dir zweifellos auch. Alle Nagas in dieser Stadt sind dir freundlich. Was spricht dagegen, oh Sündloser, noch einige Zeit in meinem Haus zu verbringen?

Der Brahmane sprach:
Oh Weisheitsvoller, wahrhaft sprichst du. Die Götter könnten nicht segensreicher sein als du, oh Naga voller Selbsterkenntnis. Er, der dein Selbst ist, ist wahrlich auch mein Selbst, und das meine ist auch deines. Mein Selbst, dein Selbst und alle anderen Wesen sind alle in der Höchsten Seele. Doch Zweifel hatten meinen Geist ergriffen, oh Führer der Nagas, hinsichtlich des rechten Weges zum wahren Verdienst. Diese Zweifel wurden durch deine Worte gelöst, weil ich heute den unvergleichlichen Wert des Unccha Gelübdes erfahren habe. Ich werde nun diesem Gelübde folgen, das so überaus heilsam in seiner Wirkung ist. Oh Gesegneter, dazu bin ich jetzt entschlossen, gegründet auf bester Vernunft. So werde ich nun gehen. Gesegnet seist du! Das Ziel meiner Reise ist erreicht, oh Naga.

Bhishma sprach:
Oh König, nachdem der Brahmane entschlossen war, der Unccha Lebensweise zu folgen, verehrte er diesen Ersten der Nagas, nahm Abschied von ihm und begab sich zum großen Rishi Chyavana aus dem Stamme des Bhrigu, um in diesem Gelübde belehrt und initiiert zu werden. Chyavana führte die Samskara Riten für den Brahmanen durch und segnete ihn für die zukünftige Lebensweise nach dem Unccha Gelübde (wobei man nur von jener Nahrung lebt, die einem gegeben wird, ohne sie zu begehren, wie von herabgefallen Körnern aus den reifen Ähren).

Oh Monarch, der Sohn des Bhrigu erzählte diese Geschichte später dem König Janaka in seinem Palast. König Janaka erzählte sie wiederum dem himmlischen Rishi Narada mit der hohen Seele. Der himmlische Rishi, der das Nichthandeln übt, gab sie dem Indra weiter, als er bei einem Besuch in dessen Wohnstätte vom Führer der Götter danach gefragt wurde. Der Führer der Himmlischen, der sie von Narada erhalten hatte, erzählte diese segensreiche Geschichte einer Versammlung der Besten aller Brahmanen, oh Monarch. Als dann jener schreckliche Kampf zwischen mir und Parasurama aus dem Stamme des Bhrigu (auf dem Feld von Kurukshetra) stattfand, erfuhr ich diese Geschichte von den himmlischen Vasus, oh König. Und von dir gefragt, oh Erster der Rechtschaffenen, hast du sie heute von mir gehört, diese ausgezeichnete, heilige und höchst verdienstvolle Geschichte. Du fragtest mich nach der höchsten Aufgabe im Leben, oh König. Diese Geschichte sei meine Antwort auf deine Frage. Er war ein frommer Mensch, oh Monarch, der sich auf diese Weise dem Unccha Gelübde gewidmet hatte, ohne Erwartung jeglicher Früchte. Nachdem dieser Brahmane vom Führer der Nagas solcherart über seine Aufgabe im Leben belehrt wurde, war er entschlossen den Weg der Entsagung und Selbstkontrolle zu gehen und begab sich in die Wälder, wo er nur von jener Nahrung lebte, die dem Unccha Gelübde entspricht. OM

Hier enden mit dem 365. Kapitel das Mokshadharma Parva und das Shanti Parva im gesegneten Mahabharata.


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