Pushpak Mahabharata Buch 12Zurück WeiterNews

Kapitel 362 - Der Naga begibt sich zum Brahmanen

Bhishma sprach:
Nachdem er diese Worte zu seiner lieben Gattin gesprochen hatte, begab sich der Führer der Nagas dorthin, wo der Brahmane in Erwartung eines Gesprächs mit ihm saß. Unterwegs dachte er an den Brahmanen und fragte sich, was wohl der Grund sein möge, der ihn ins Reich der Nagas geführt hatte. Und angekommen, oh Herrscher der Menschen, sprach dieser Erste der Nagas, der von Natur aus der Gerechtigkeit gewidmet war, seinen Gast mit freundlichen Worten an:
Oh Brahmane, sei nicht zornig. Ich spreche in Frieden zu dir. Laß deinen Ärger ruhen. Wofür bist du hierhergekommen? Was ist dein Ziel? Ich frage dich voller Zuneigung, oh Zweifachgeborener, wen verehrst du hier an diesem einsamen Ort an den Ufern der Gomati?

Der Brahmane sprach:
Wisse, daß mein Name Dharmaranya ist, und ich hierhergekommen bin, um den Naga Padmanabha zu sehen, oh Erster aller Zweifachgeborenen. Das ist mein Wunsch. Doch ich habe gehört, daß er nicht Zuhause ist, und deshalb warte ich hier in seiner Nähe, wie ein Chataka auf den Regen wartet oder der Schüler auf seinen Lehrer. Bis er zurückkommt, rezitiere ich die Veden, um ihm Heil zu bringen und alles Übel zu zerstreuen, übe Yoga und verbringe meine Zeit zufrieden.

Der Naga sprach:
Wahrlich, dein Verhalten ist äußerst gut. Du bist fromm und dem Wohle aller Wesen gewidmet. Oh gesegneter Brahmane, du bist jedes Lobes würdig. Du betrachtest die Nagas mit den Augen der Zuneigung. Ich bin selbst jener Naga, den du suchst, oh gelehrter Rishi. Gebiete mir, was du wünschst und was ich dir Gutes tun kann. Von meiner Gattin hörte ich, daß du hier wartest, und so bin ich erschienen, oh Zweifachgeborener, um dich zu sehen. Da du zu uns gekommen bist, sollst du nicht wieder gehen, ohne dein Ziel erreicht zu haben. Mögest du mir, oh Erster der Zweifachgeborenen, deine Wünsche voller Vertrauen offenbaren. Wir alle sind durch deine Tugend ganz und gar von dir gewonnen worden, weil du auf dein eigenes Wohl verzichtet und deine Zeit verwendet hast, um das Wohl der anderen zu suchen.

Der Brahmane sprach:
Oh höchst gesegneter Naga, ich bin mit dem Wunsch hierhergekommen, dich zu sehen. Unwissend, wie ich in allen Dingen bin, möchte ich dich etwas fragen, oh Naga. Auf diese Seele gestützt, wünsche ich die Höchste Seele zu erreichen, das ewige Ziel der verkörperten Wesen. Ich bin weder der Welt verhaftet, noch von ihr getrennt. Du erstrahlst im Glanz deiner hohen Verdienste und bist von reinem Ruhm umhüllt. Deine Erscheinung gleicht dem Mond mit seinem klaren Licht. Oh Göttlicher, der du von Luft allein lebst, bitte beantworte mir eine Frage, die ich dir stellen möchte. Danach werde ich dir den Grund erklären, der mich hierher geführt hat.


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