Pushpak Mahabharata Buch 12Zurück WeiterNews

Kapitel 359 - Die selbstlose Entsagung

Bhishma fuhr fort:
Als die Nagas jener Stadt aber sahen, wie sich dieser Brahmane der Askese widmete und im Wald lebte ohne jegliche Nahrung, um die Ankunft des Naga Führers abzuwarten, waren sie äußerst besorgt. Alle Angehörigen und Verwandten des großen Naga einschließlich seines Bruders, der Kinder und Ehefrauen versammelten sich und begaben sich zu jenem Ort, wo der Brahmane verweilte. Und angekommen an den Ufern der Gomati, erblickten sie den Zweifachgeborenen an einem einsamen Ort, ohne jegliche Nahrung, ausgezeichnete Gelübde beachtend und im Geiste die heiligen Mantras rezitierend. Da näherten sich die Angehörigen und Verwandten des großen Naga dem Brahmanen, verehrten ihn auf rechte Weise und sprachen zu ihm voller Offenheit:
Oh Brahmane mit dem Reichtum der Askese, dies ist bereits der sechste Tag deiner Ankunft hier, aber du schweigst bezüglich deiner Nahrung, oh Zweifachgeborener voller Hingabe zur Tugend. Du bist als Gast zu uns gekommen. So sind wir hier, um dir zu dienen. Es ist höchst wichtig, daß wir unsere Aufgabe der Gastfreundschaft bei dir erfüllen. Wir sind die Verwandten des Naga Führers, auf den du wartest. Mögest du Wurzeln, Früchte, Blätter, Wasser, Reis oder Fleisch als Nahrung zu dir nehmen, oh Bester der Brahmanen. Weil du in diesem Wald unter solchen Bedingungen ohne jegliche Nahrung lebst, ist die ganze Gemeinschaft der Nagas, jung und alt, höchst besorgt, weil dein Hungern eine Nachlässigkeit in unseren Aufgaben der Gastfreundschaft bedeutet. Keiner von uns ist je des Brahmanenmordes schuldig geworden. Keiner von uns hat jemals ungeborenes Leben getötet. Keiner wurde in unserer Familie geboren, der selbst gegessen hätte, bevor die Götter, Gäste und Angehörigen versorgt waren.

Darauf sprach der Brahmane:
Aufgrund eurer Bitte betrachtet die angebotene Nahrung als gegessen von mir. In acht Tagen wird der Führer der Nagas zurückkehren. Wenn er jedoch nach Ablauf der achten Nacht nicht zurückkommt, werde ich das Fastengelübde abbrechen und wieder Nahrung zu mir nehmen. Denn wahrlich, dieses Fastengelübde beachte ich allein in Erwartung des mächtigen Naga. So beunruhigt euch nicht wegen meines Verhaltens und kehrt nach Hause zurück. Dieses Gelübde ist allein für ihn, und ihr solltet mich nicht bedrängen, es zu brechen.

So wurden die versammelten Nagas vom Brahmanen angesprochen und verabschiedet, woraufhin sie zu ihren jeweiligen Wohnstätten zurückkehrten.


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