Pushpak Mahabharata Buch 12Zurück WeiterNews

Kapitel 314 - Yajnavalkya über das Selbst

Yajnavalkya sprach:
Die weisheitsvollen Brahmanen bezeichnen symbolisch die Füße als Selbst, das Gehen als Natur und Vishnu als deren Gottheit. Sie bezeichnen auch den Darm als Selbst, seine Funktion als Natur und Mitra (die Sonne) als Gottheit dieses Organs, wie auch das Zeugungsorgan als Selbst, seine Funktion als Natur und Prajapati als dessen Gottheit, wie auch die Hände als Selbst, ihre Funktion in Form von Taten als Natur und Indra als deren Gottheit, wie auch das Organ der Rede als Selbst, die gesprochenen Worte als Natur und Agni als deren Gottheit, wie auch das Auge als Selbst, die Sicht oder Form als Natur und Surya als Gottheit dieses Organs, wie auch das Ohr als Selbst, den Klang als Natur und die Wächter der Himmelsrichtungen als dessen Gottheit, wie auch die Zunge als Selbst, den Geschmack als Natur und das Wasser als deren Gottheit, wie auch die Nase als Selbst, den Geruch als Natur und die Erde als deren Gottheit, wie auch die Haut als Selbst, das Gefühl als Natur und den Wind als deren Gottheit, wie auch das Denken als Selbst, die Gedanken als Natur und Chandramas (der Mond) als dessen Gottheit, wie auch das Bewußtsein als Selbst, die Ichhaftigkeit als Natur und die Vernunft als dessen Gottheit, wie auch den Verstand als Selbst, das Verständnis als Natur und den Feldkenner (die Höchste Seele) als dessen Gottheit. Damit habe ich dir, oh König, ausführlich anhand von Symbolen das Wesen des Höchsten erklärt, wie es am Anfang, in der Mitte und am Ende erscheint, oh Kenner der Natur mit ihren grundsätzlichen Prinzipien.

Oh Monarch, die Natur entfaltet spielend entsprechend ihrem Wesen durch Gestaltung und Umgestaltung tausende über tausende Kombinationen ihrer Grundqualitäten (die drei Gunas: Sattwa, Rajas und Tamas). Wie die Menschen ein Licht zu tausenden Lichtern (bzw. eine Flamme zu tausenden Flammen) vervielfältigen, so vervielfältigt die Natur ihre Grundqualitäten durch Gestaltung in tausende Geschöpfe. Güte, Geduld, Heiterkeit, Wohlstand, Zufriedenheit, Licht, Glück, Reinheit, Gesundheit, Vertrauen, Großzügigkeit, Friedfertigkeit, Vergebung, Entschlossenheit, Wohlwollen, Gelassenheit, Wahrhaftigkeit, Pflichterfüllung, Milde, Bescheidenheit, Stille, Einfachheit, Treue, Furchtlosigkeit, Freiheit von Anhaftung, Rechtschaffenheit, Neidlosigkeit, Rücksicht und Mitgefühl zu allen Wesen - diese gelten als die Qualitäten des Sattwa. Die Reihe der Qualitäten des Rajas sind Leidenschaft, Stolz, Herrschsucht, Gewalt, Anhaftung, wenig Mitgefühl, Begierde nach Glück und Leid, nach Kränkung anderer, nach Streit und Kampf, sowie Arroganz, Schroffheit, Angst, Feindschaft, Sorgen, Räuberei, Schamlosigkeit, Betrug, Zwist, Rauheit, Lust, Zorn, Unbesonnenheit, Böswilligkeit und Verleumdung. Diese Eigenschaften gelten als geboren aus der natürlichen Qualität des Rajas. Schließlich nenne ich dir noch die Schar der Eigenschaften, die aus der natürlichen Qualität des Tamas entstehen. Es sind Verblendung, Trägheit, Dunkelheit und Blindheit. Dunkelheit bedeutet Tod und Blindheit bedeutet Haß. Darüber hinaus sind die anderen Merkmale des Tamas die Gier nach allen Arten von Nahrung, Unersättlichkeit im Essen und Trinken, Lust an Wohlgerüchen, Roben, Vergnügungen, Betten und Sitzen, das Schlafen und Träumen während des Tages, Verleumdung, unachtsames Handeln, Sinnesrausch im Tanzen, in Musik und Gesang, Unwissenheit und Abneigung gegen die eigenen Pflichten. Wahrlich, dies sind die Merkmale des Tamas.


Zurück Inhaltsverzeichnis Weiter