Pushpak Mahabharata Buch 12Zurück WeiterNews

Kapitel 313 - Yajnavalkya über den Weltuntergang

Yajnavalkya sprach:
So habe ich dir nacheinander den Ablauf der Schöpfung mit den verschiedenen Prinzipien der Natur und ihren Zeitlängen erklärt. Höre nun, wie ich über den Weltuntergang spreche. Höre, wie Brahma, der ewig und unvergänglich ist, ohne Anfang und Ende, zyklisch alle Geschöpfe entfaltet und immer wieder auflöst. Wenn sein Tag abläuft und die Nacht kommt, neigt er sich zum Schlaf. Zu dieser Zeit entfaltet der Unentfaltete und Heilige das Wesen namens Maharudra, daß sich dann seiner großen Macht bewußt wird. Von seiner innersten Natur gedrängt nimmt es die Form von zwölf Sonnen mit hunderttausend Strahlen an, wovon jeder Strahl einem allesverzehrenden Feuer gleicht. So verbrennt es in kürzester Zeit mit seiner Energie, oh Monarch, alle vier Arten der Lebewesen, die Lebendgeborenen, Eigeborenen, Feuchtigkeitsgeborenen und Sproßgeborenen. Innerhalb eines Augenblickes werden alle beweglichen und unbeweglichen Geschöpfe zerstört, und die Erde erscheint rundherum wie ein blanker Schildkrötenpanzer. Nachdem die Oberfläche der Erde verbrannt wurde, bedeckt der unermeßlich kraftvolle Rudra die ganze Erde mit gewaltigen Wasserfluten. Dann erschafft er das Yuga Feuer, das alles Wasser austrocknet (worin die ganze Erde aufgelöst wurde). Wenn das Wasser verschwunden ist, lodert überall das große Element des Feuers in wilden Flammen. Dann kommt der mächtige Wind mit unermeßlicher Kraft in seinen acht Formen und verschlingt schnell das flammende Feuer mit seiner durchdringenden Kraft, den sieben Flammen und seiner Hitze, die in allen Geschöpfen zu finden ist. Nachdem der Wind das Feuerelement verschlungen hat, wandert er in jeder Richtung allein durch den Raum, aufwärts, abwärts und nach allen Seiten. Damit verschlingt der Raum mit seiner unermeßlichen Existenz diesen Wind mit seiner alldurchdringenden Energie. Dieser grenzenlose Raum, der vom Klang erfüllt ist, wird dann wiederum vom Denken verschlungen. Das Denken löst sich (aufgrund fehlender Objekte) im Bewußtsein auf, diesem Herrn aller Wesen und Träger aller Geschöpfe. Das Bewußtsein löst sich wiederum im Mahat (der universalen Intelligenz) auf, welche Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft kennt. Und dieses unvergleichbare Mahat oder Universum wird schließlich vom formlosen, strahlenden, selbstseienden und alldurchdringenden Sambhu aufgenommen, diesem Herrn der Schöpfung voll höchster Yoga Kraft. Überallhin erstecken sich seine Hände und Füße, seine Augen und seine Gesichter, und seine Ohren erreichen jeden Ort, denn er durchdringt alles. Solange es Wesen gibt, ist er in ihrem Herzen so groß wie ein Daumen (als Seele). So zieht dieser Unendliche und Höchste Geist das ganze Universum in sich zurück. Was bleibt, ist das Unvergängliche und unwandelbare Eine, das Vollkommene und Ganze, aus dem die Zeit mit Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft erscheint. So habe ich dir, oh Monarch, der Ordnung gemäß den Untergang der Schöpfung beschrieben. Im weiteren werde ich zu dir über das Selbst, die Wesen und die Gottheit sprechen.


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