Pushpak Mahabharata Buch 12Zurück WeiterNews

Kapitel 276 - Über den weltlichen Besitz

Yudhishthira sprach:
Ach, grausam und sündhaft waren wir, als wir unsere Brüder, Väter, Kinder, Enkel und anderen Verwandten und Freunde getötet haben. Wie, oh Großvater, können wir dieses Karma bereinigen? Ach, durch unser Streben (nach weltlichem Besitzt) haben wir viele sündhafte Taten begangen.

Bhishma sprach:
Diesbezüglich erzählt man sich die alte Geschichte, was einst der Herrscher der Videhas dem fragendem Mandavya antwortete.

Der Herrscher der Videhas sprach:
Nichts nenne ich mein Eigen in dieser Welt, und doch lebe ich im großen Glück. Wenn auch ganz Mithila (die Hauptstadt seines Königreichs) in einer Feuersbrunst unterginge, ich würde im Feuer nichts verlieren. Ergriffene Besitztümer, auch wenn sie wirklich wertvoll sind, bilden stets eine Quelle vielfältiger Sorgen sogar für einen Weisen, während der Unwissende bereits von wertlosen Besitztümern fasziniert wird. Was auch immer an weltlichen Freuden aus der Befriedigung eigener Wünsche entsteht, und was auch immer an himmlischen Glück von hohem Wert lockt, sie erreichen nicht den sechzehnten Teil der Glückseligkeit, die in einer vollkommenen Zufriedenheit wohnt. Wie die Hörner einer Kuh mit der Kuh selbst wachsen, so wächst auch der Durst nach Reichtum mit der zunehmenden Anhäufung von Besitz. Was auch immer der Gegenstand ist, an den man eine Anhaftung fühlt, dieser Gegenstand wird zu einer Quelle des Leidens, wenn er verloren wird. Deshalb sollte man keine Wünsche hegen. Das Anhaften an Wünschen führt zu Sorgen. Wenn man Reichtum erhalten hat, dann möge man ihn für tugendhafte Zwecke verwenden, aber nie danach begehren.

Der Weise betrachtet andere Wesen wie sich selbst. Mit gereinigter Seele erlangt er Vollkommenheit und überwindet jede Anhaftung. Indem man richtig und falsch, Glück und Leid, angenehm und unangenehm sowie Mut und Angst überwindet, erreicht man die innere Stille und wird von jedem Leiden befreit. Wer diesen Durst (nach irdischem Besitz), der von unwissenden Menschen nur schwer zu beherrschen ist, der mit dem Altern des Körpers nicht schwindet und wie eine tödliche Krankheit betrachtet wird, wahrlich überwinden kann, der wird Glückseligkeit finden. Der Tugendhafte, der darauf achtet, daß sein Verhalten so rein wie der Mond und frei von jeglicher Sünde ist, kann glücklich hohen Ruhm in dieser und der kommenden Welt erreichen.

Als der Brahmane diese Worte des Königs hörte, wurde er von Heiterkeit erfüllt. Mandavya lobte das Gehörte und widmete sich dem Pfad der Befreiung.


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