Pushpak Mahabharata Buch 12Zurück WeiterNews

Kapitel 257 - Über die Entstehung des Todes

Sthanu sprach:
Wisse, oh Herr, daß ich dich aus Mitgefühl zum Wohl aller weltlichen Geschöpfe bitte. Du hast sie geschaffen, so sei nicht zornig mit ihnen, oh Großer Vater! Durch das Feuer, das aus deiner Energie geboren wurde, werden alle Geschöpfe verbrannt. Oh Ruhmreicher, als ich sie in dieser Qual sah, wurde ich vom Mitgefühl bewegt. So sei nicht böse mit ihnen, oh Herr der Welten!

Darauf sprach der Herr der Schöpfung:
Ich bin weder böse, noch ist es mein Wunsch, alle Geschöpfe zu zerstören. Nur um der Erde ihre Last zu erleichtern, hat sich diese Zerstörung erhoben. Die Göttin Erde, oh Mahadeva, die vom Gewicht der Wesen schwer gequält wurde, bat mich persönlich um diese Zerstörung, denn sie drohte unter ihrer Last im Wasser zu versinken. Doch auch nach langem Nachdenken konnte ich kein geeignetes Mittel finden, um dieses übermäßige Wachstum der Wesen zu stoppen. Damit erhob sich dieser Zorn in meiner Brust.

Sthanu sprach:
Oh Herr der Götter, begrenze deinen Zorn und damit die Zerstörung der Geschöpfe. Sei befriedet! Laß nicht alle beweglichen und unbeweglichen Wesen untergehen! Überall verbrennen in deinem feurigen Zorn die Pflanzen mit allen Bäumen und Kräutern sowie die Tiere und Menschen, die in vier Arten geboren werden (lebendgeboren, eigeboren, feuchtigkeitsgeboren und sproßgeboren). Alle ihre Quellen und Brunnen versiegen. Das ganze Weltall ist im Begriff, aller Geschöpfe entblößt zu werden. Sei befriedet, oh Herr der Götter! Oh Gerechter, das ist der Segen, den ich aus deinen Händen erbitte: Zerstöre die zahllosen Geschöpfe nicht, welche in diese Welt streben! Neutralisiere deine eigene, unwiderstehliche Energie! Laß dich vom Mitgefühl zu allen Geschöpfen tragen und finde ein anderes Mittel, oh Großer Vater, damit diese Wesen nicht untergehen müssen. Oh, zerstöre sie nicht mit all ihrer Nachkommenschaft! Du selbst hast mir all die Wesen in meine göttliche Obhut gegeben, oh höchster Herr der Welten. Dieses ganze, lebendige Weltall mit den vielfältigen Geschöpfen ist aus dir geschaffen, oh Großer Vater. So sei befriedet, oh Gott der Götter. Ich bitte dich, laß die Wesen immer wieder in die Welt zurückkehren.

Narada fuhr fort:
Als der göttliche Brahma mit gezügelter Rede und Denken diese Worte von Sthanu hörte, zog er seine Energie wieder in sein Innerstes zurück. Und dieses allesvernichtende Feuer zügelnd, gebot Brahma, der von allen verehrte, allmächtige Herr, das Gesetz von Geburt und Tod für jegliche Geschöpfe. Dazu erschien, nachdem der Selbstexistente das Feuer in sich zurückgezogen hatte, aus seinen Körperporen ein weibliches Wesen in schwarze und rote Roben gekleidet, mit blauen Augen, schwarzen Handflächen und mit einem Paar göttlicher Ohrringe und himmlischen Ornamenten geschmückt. Vom Körper Brahmas entsprungen, stand die Jungfrau an seiner rechten Seite, und die beiden Ersten der Götter (Brahma und Shiva) schauten sie zufrieden an. Dann, oh König, begrüßte der mächtige Selbstexistente und Vater aller Welten diese holde Jungfrau und sprach zu ihr:
Oh Mrityu, sei du der Tod für alle Geschöpfe dieses Weltalls! Im Zorn bist du aus meinem Nachdenken über die Vernichtung der übermäßig wachsenden Geschöpfe entstanden. So beginne dein Werk und führe alle Geschöpfe, seien sie intelligent oder nicht, wieder zur Auflösung. Oh Mrityu, töte alle geschaffenen Wesen, ohne irgend jemanden zu bevorzugen. So wirst du rein bleiben und hohen Ruhm gewinnen.

Nach diesen Worten begann die Göttin des Todes, die mit einer Girlande aus Lotusblüten geschmückt war, traurig nachzudenken und viele Tränen zu vergießen, die über ihre gefalteten Hände liefen und von Brahma mit seinen Händen aufgefangen wurden. Daraufhin, oh König, betete sie zum Selbstexistenten aus Mitleid mit allen Geschöpfen.


Zurück Inhaltsverzeichnis Weiter