Pushpak Mahabharata Buch 12Zurück WeiterNews

Kapitel 230 - Über die Verdienste von Narada

Yudhishthira fragte:
Gibt es wirklich einen Mensch, der allen lieb ist, der alle Personen erfreut und der mit jedem Verdienst und jeder Tugend gesegnet ist?

Bhishma sprach:
Zu diesem Thema möchte ich dir die Worte von Kesava (Krishna) berichten, die er einst auf die Frage von Ugrasena geantwortet hat.

Ugrasena fragte:
Die Leute rühmen die Eigenschaften von Narada in höchsten Tönen. So denke ich, daß dieser himmlische Rishi wirklich besondere Verdienste hat. Bitte belehre mich darüber, oh Kesava!

Vasudeva (Krishna) sprach:
Oh Bester der Kukuras, höre mich, wie ich dir jene guten Qualitäten von Narada aufzähle, die ich kenne, oh König! Narada ist in den Schriften ebenso erfahren, wie er gut und fromm in seinem Verhalten ist. Deshalb hegt er niemals irgendeinen Stolz, der das Blut erhitzt. Dafür wird er überall verehrt. Narada kennt keine Unzufriedenheit, keinen Haß, keinen Wankelmut und keine Angst. Er ist voller Mut und Verläßlichkeit. Dafür wird er überall verehrt und verdient den Respekt aller. Narada bricht niemals sein Wort aus Begierde oder Anhaftung. Dafür wird er überall verehrt. Er ist mit den Geboten wohlbekannt, die zur Selbsterkenntnis führen, gelassen, energievoll und der Meister seiner Sinne. Er ist von jeglicher Hinterlist frei und wahrhaft in seiner Rede. Dafür wird er überall respektvoll verehrt. Er ist berühmt für seine Energie, Intelligenz, Weisheit, Demut, Entsagung, hohe Geburt und sein Alter. Dafür wird er überall respektvoll verehrt. Narada ist von gutem Verhalten, reinlich in Kleidung und Wohnung und ernährt sich von reiner Speise. Er liebt alle Wesen, ist rein in Körper und Geist, führt angenehme Reden und ist von jeglichem Neid und jedweder Böswilligkeit frei. Dafür wird er überall respektvoll verehrt. Er handelt stets zum Wohle aller Wesen, und keine Sünde wohnt in ihm. Niemals findet er Freude am Unglück anderer. Dafür wird er überall respektvoll verehrt. Er hat alle irdischen Wünsche überwunden und erfreut sich an den vedischen Hymnen und den Erzählungen der Puranas. Er ist vollkommen in seiner Entsagung, ohne dabei irgend jemanden zu mißachten. Dafür wird er überall respektvoll verehrt. Narada durchschaut alles mit dem Auge der Einheit, und deshalb kennt er weder Anhaftung noch Ablehnung. Er spricht stets, was für seine Zuhörer angenehm und heilsam ist. Dafür wird er überall respektvoll verehrt. Er ist in den heiligen Schriften höchst erfahren, seine Rede ist einfühlsam und herzerfreuend. Wahrlich umfassend sind sein Wissen und seine Weisheit. Er ist frei von Begierde, Betrug, Zorn und Lust. Er hat ein allliebendes Herz. Dafür wird er überall respektvoll verehrt. Er streitet sich niemals wegen irgend etwas aus Verlangen oder Vergnügen. All seine Schulden sind bereinigt. Dafür wird er überall respektvoll verehrt. Seine Hingabe ist grenzenlos, seine Seele rein und seine Sicht tiefgründig. Er ist von jeder Gewalt frei und jenseits aller Wahnvorstellung oder Fehlerhaftigkeit. Dafür wird er überall respektvoll verehrt. Er ist von jeder Anhaftung an jegliche Objekte frei. So ist er mit allem vereint und wird nie von irgendwelchen Zweifeln überwältigt. Dafür wird er überall respektvoll verehrt. Er hat kein Verlangen nach Dingen, die mit Gewinn und Vergnügen verbunden sind. Er lobt sich niemals selbst und ist voller Frieden und Wahrheit. Dafür wird er überall respektvoll verehrt. Er schaut in die widersprüchlichen Herzen der Menschen, ohne sie dafür zu verurteilen. Er kennt den Ursprung aller Geschöpfe und verachtet oder verwirft keine Art der Wissenschaft. Er lebt gemäß seiner Wahrheit und Tugend und läßt keinen Moment unfruchtbar vergehen. Seine Seele ist zeitlose Stille und reines Bewußtsein. Dafür wird er überall respektvoll verehrt. Er hat sich um jenes bemüht, was der Mühe wahrlich wert ist, und hat Erkenntnis und Weisheit gewonnen. Unvermindert übt er den Yoga und ist stets voller Achtsamkeit und zu jeder Anstrengung bereit. Dafür wird er überall respektvoll verehrt. Er muß sich niemals über irgendeinen Mangel schämen. Er ist sich seiner stets bewußt, und selbstlos bewirkt er das, was zum Wohle aller Wesen ist. Er enthüllt niemals die Geheimnisse von anderen. Dafür wird er überall respektvoll verehrt. Er verliert sich nie in Euphorie, selbst wenn er Wertvollstes erhält. So grämt er sich auch über keinen Verlust. Seine Vernunft ist beständig und vertrauensvoll. Sein Herz ist frei von jeglicher Anhaftung. Dafür wird er überall respektvoll verehrt. Wer würde ihn nicht lieben, der auf diese Weise mit jedem Verdienst und jeder Tugend gesegnet ist, der in allem weise, an Körper und Geist rein und höchst vertrauensvoll ist, der den Lauf der Zeit kennt, im rechten Moment zu handeln weiß und im Heilen wohlerfahren ist?


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