Pushpak Mahabharata Buch 12Zurück WeiterNews

Kapitel 200 - Das Ende der Geschichte

Yudhishthira sprach:
Erzähle mir noch, oh Großvater, das Ende der Geschichte. Welches Ziel erreichten sie unter denjenigen, die du beschrieben hast? Was sprachen sie noch und was geschah weiter?

Bhishma fuhr fort:
Der Brahmane sprach „Es möge sein, wie du gesprochen hast.“, und verehrte Dharma, Yama, Mrityu, die Zeit und den Himmel, die alle der Verehrung würdig sind. Er verehrte auch mit geneigtem Haupt alle anderen, die dort erschienen waren.

Dann sprach er zum König:
Begabt mit dem Verdienst meiner Rezitationen, erreiche du, oh königlicher Weiser, einen Status höchsten Ruhmes. Mit deiner Erlaubnis werde ich nun mit dem Murmeln der Mantras fortfahren. Oh Kraftvoller, die Göttin Savitri gab mir ihren Segen und sprach: „Möge deine Hingabe zur Rezitation beständig sein.“

Der König antwortete:
Weil deine Vollendung (durch deine Entsagung im Mantramurmeln) nun unvollkommen ist, aber deine ganze Hingabe weiterhin dieser Übung gilt, so komm, oh gelehrter Brahmane, und nimm auch von mir allen Lohn (aus dem Handeln in der Welt).

Der Brahmane sprach:
Wir beide haben große Anstrengung in Gegenwart all jener (Dharma, Yama, Zeit usw.) unternommen. So mögen wir bezüglich unserer Verdienste gleich sein und gehen, wohin der Weg uns führt.

Als Indra, der Führer der Götter, ihre Entschlossenheit erkannte, erschien er zusammen mit den Göttern und Weltenhütern vor ihrem Angesicht. Es kamen die Sadhyas, Viswas, Mantras, Musen, Flüsse, Berge, Meere, Pilgerorte, Askesen, Yoga-Gebote, Veden und Hymnen sowie Sarasvati, Narada, Parvata und Viswavasu mit den Hahas und Huhus, auch der Gandharva Chitrasena mit seiner Familie sowie die Nagas, Sadhyas, Munis und auch der Gott der Götter (Shiva) mit Prajapati und dem unvorstellbaren und tausendköpfigen Vishnu. Trommeln und Trompeten erklangen im Himmel, und es regnete himmlische Blüten auf jene Hochbeseelten. Überall tanzten die Scharen der Apsaras, und der Himmel selbst erschien in seiner verkörperten Form. Er sprach zum Brahmanen „Gesegnet bist du, der Erfolg ist dein.“, und als nächstes zum König: „Auch du, oh König, hast höchsten Erfolg erreicht.“ Daraufhin zogen diese beiden, die einander Gutes getan hatten, ihre Sinne von den Dingen der Welt zurück. Die Lebenswinde Prana, Apana, Samana, Udana und Vyana sammelten sie im Herzen, und versenkten das Denken in diesem vereinten Lebenshauch (dem Mukhyaprana). Den Atem im Bauch haltend, richteten sie den Blick zur Nasespitze und die Konzentration zwischen die Augenbrauen. Damit floß allmählich ihre ganze Lebensenergie mithilfe der geistigen Konzentration zum Punkt zwischen den Augenbrauen. So saßen sie unbewegt mit festem Blick in Meditation vertieft. Sich selbst überwunden, sammelte sich ihre ganze Seele im Kopf. Dann durchstieß sie die Krone des hochbeseelten Brahmanen und stieg als eine glühende Flamme mit großer Herrlichkeit zum Himmel auf. Ringsherum erhoben sich von allen Wesen die Rufe der Bewunderung und jenes Licht trat in Begleitung von Lobeshymnen ins Brahman ein. Der Große Vater kam heran und sprach zu diesem Licht von der Größe eines Daumens das Wort „Willkommen!“. Und nach kurzem Schweigen sprach er weiter:
Wahrlich, wie die Yogis erreichen auch die Mantramurmler das Höchste. Die Yogis erreichen das Ziel durch direkte Erkenntnis des Selbst. Zu den Mantramurmlern ist der Unterschied, das Brahma ihnen entgegenkommt, um sie zu empfangen (bzw. zu führen). So wohne du in mir!

Auf diese Weise sprach Brahma und gab diesem Licht (der Seele) sein ewiges Bewußtsein. Damit trat der Brahmane, befreit von allen Ängsten und Leiden, in den Mund Brahmas ein. Und wie der Brahmane, so erreichte auch der König (Ikshvaku) das heilige Brahman. Die versammelten Götter verehrten den Selbstgeborenen und sprachen:
Ein wahrlich hohes Ende ist den Mantramurmlern beschieden. Darum sind wir alle (Dharma, Kala, Mrityu, Yama usw.) stets bemüht und kamen selbst hierher, um es zu bezeugen. Du hast diese beiden gleich geschaffen, ihnen gleiche Ehre gegeben und ein gleiches Ende beschieden. Das hohe Ende, das sowohl für den Yogi (bzw. selbstlos Handelnden) als auch für den Mantramurmler vorgesehen ist, haben wir heute bezeugt. Alle himmlischen Bereiche können sie überschreiten, und nun ohne alle Bindungen wandern.

Und Brahma sprach:
Auch jene, welche die großen Smritis (bzw. die Veden) oder andere heilige Schriften hingebungsvoll studieren, können auf diese Weise durch mich zu denselben Bereichen gelangen wie die Yogis und zweifellos nach dem Ablegen der Körperlichkeit mein Sein erreichen. Wie ich nun gehe, so möget auch ihr dahingehen, um das Höchste zu vollbringen.

Bhishma fuhr fort:
So sprach der Erste aller Götter und verschwand. Auch die versammelten Götter begaben sich mit seiner Erlaubnis zu ihren jeweiligen Wohnstätten zurück. So wandelten, oh Monarch, all diese hochbeseelten Wesen voller Verehrung für das Dharma (die Weltordnung) mit wohlzufriedenen Herzen im Gefolge dieses großen Gottes. Dies ist der Lohn jener Mantramurmler und ihr hoher Weg. Ich habe dir damit beschrieben, was ich über sie erfahren habe. Worüber, oh Monarch, möchtest du weiterhin hören?


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