Pushpak Mahabharata Buch 12Zurück WeiterNews

Kapitel 178 - Über die Stille

Bhishma fuhr fort:
Zu diesem Thema werden die Verse berichtet, die einst Janaka, der Herrscher der Videhas, sang, als er die Stille der Seele erreicht hatte.

Der Monarch sprach:
Grenzenlos ist mein Reichtum. Doch gleichzeitig besitze ich nichts. Wenn auch mein ganzes (Königreich) Mithila in einer Feuersbrunst untergehen würde, ich würde nichts verlieren.

Dazu zitiert man auch die Worte von Bodhya über die Freiheit von Anhaftungen. Höre sie, oh Yudhishthira! Vor langer Zeit fragte der königliche Sohn von Nahusha (König Yayati) den Rishi Bodhya, der aufgrund von Begierdelosigkeit die Stille der Seele erreicht und eine einfältige Beziehung zu den Lehren der Schriften hatte.

Der Monarch fragte:
Oh Weisheitsvoller, gib mir eine Belehrung über die Stille. Was ist das für eine Erkenntnis, wodurch du mit gestillter Seele durch diese Welt wandern kannst und von allen Handlungen frei bist?

Und Bodhya sprach:
Ich folge den Beispielen anderer, ohne daß ich je eine Belehrung von ihnen gehört hätte. Ich werde dir jedoch die Richtung jener Lehren weisen, deren Geist durch Meditation erfaßt werden kann. Meine sechs Lehrer sind Pingala (die Kurtisane, siehe Kapitel 174), der Fischadler, die Schlange, die Biene im Wald, der Pfeilschnitzer und die Jungfrau. Vielfältige Hoffnungen, oh König, bedrängen unser Herz von allen Seiten. Die Freiheit von diesen Hoffnungen ist höchste Glückseligkeit. Als ihre Hoffnung von allen Erwartungen gereinigt war, verweilte Pingala in Frieden. Als der Fischadler mit einem Fisch im Schnabel von anderen gesehen wurde, die hungrig waren, wurde er angegriffen und getötet. Ein anderer Fischadler entsagte dem Fleischgenuß und lebte glücklich. Ein Haus nur für sich selbst zu bauen, bringt Sorgen und kein Glück. Die Schlange nimmt ihren Wohnsitz in den verlassenen Häusern der anderen und lebt glücklich. Wie die Bienen im Wald, so leben auch die Asketen glücklich von den Früchten und Wurzeln, die sie sammeln, und werden von niemandem verletzt. Ein Pfeilschnitzer war so in seine Arbeit versunken, daß er den König nicht bemerkte, der an ihm vorbeiging. Wenn viele Menschen zusammen sind, gibt es bald Streit. Selbst zwei werden sich kaum einig. So wandere ich allein, wie das Fußkettchen der Jungfrau nur noch eine Muschel hatte (weil sie alle anderen von ihrem Kettchen abgebrochen hatte, um während ihrer Arbeit durch das Geklapper die Gäste des Hauses nicht zu stören).


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