Pushpak Mahabharata Buch 12Zurück WeiterNews

Kapitel 157 - Ende der Geschichte

Bhishma fuhr fort:
So entschlossen, ließ der Salmali selbst alle seine großen und kleinen Zweige fallen. Und ohne die ganze Pracht an Zweigen, Blättern und Blüten erwartete er am Morgen tapfer den Wind, als dieser sich erhob. Voller Zorn und mit grimmigem Atmen kam der Wind herangestürmt und entwurzelte auf seinem Weg große Bäume, die nicht weit vom Salmali standen. Doch als er den Salmali seiner Krone mit allen Zweigen, Blättern und Blüten entblößt sah, da sprach er lächelnd voller Siegesfreude zu diesem Herrn des Waldes, der zuvor eine so mächtige Erscheinung hatte:
Gefüllt mit Zorn, oh Salmali, wollte ich dir genau das antun, was du dir nun selbst schon angetan hast, indem du alle deine Zweige abwarfst. Du bist jetzt deiner stolzen Krone und deiner Blütenpracht beraubt und stehst ohne Blätter und Triebe vor mir. Durch deinen eigenen listigen Entschluß bist du unter meine Macht gekommen.

Bhishma fuhr fort:
Diese Worte des Windes hörend, fühlte der Salmali große Scham. Und auch in Erinnerung an die Worte von Narada begann er, seine Narrheit außerordentlich zu bereuen. Sogar auf diese Weise, oh Tiger unter den Königen, wird eine schwache und übermütige Person, die einen stärkeren Feind provoziert, schließlich doch zur Reue gezwungen, wie in dieser Fabel vom Salmali Baum. Selbst wenn die Kräfte ausgewogen sind, sollte man nicht übermütig und vorschnell Feindschaft wagen und andere herausfordern. Und wenn, dann sollte man niemals mit seiner Kraft prahlen, oh König. So sollte auch ein Unwissender nie die Feindschaft eines Geistesstarken provozieren. Denn Geisteskraft kann einen Unwissenden verbrennen, wie das Feuer einen Haufen Stroh. Intelligenz ist der wertvollste Besitz, den ein Wesen haben kann. Doch die Kraft, oh König, ist in dieser Welt nicht weniger wert. Man sollte deshalb das zugefügte Unrecht eines wesentlich Stärkeren tolerieren, wie man auch manche Taten der kleinen Kinder, der Geistesgestörten, Blinden oder Tauben tolerieren kann. Die Wahrhaftigkeit dieser Rede hat auch dein Schicksal bezeugt, oh Yudhishthira. Und die elf Akshauhinis (von Duryodhana), oh Feindevernichter, und die sieben (von dir selbst), waren an Kraft immer noch nicht dem leichthändigen Arjuna mit der hohen Seele gleich. Alle Truppen (von Duryodhana) konnten deshalb von diesem ruhmreichen Pandava, diesem Sohn von Indra, zurückgeschlagen werden, als er im Vertrauen auf seine Kraft über das Schlachtfeld stürmte. So habe ich dir, oh Bharata, die Aufgaben der Könige und ihre Tugenden ausführlichst erklärt. Was möchtest du sonst noch hören, oh König?


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