Pushpak Mahabharata Buch 12Zurück WeiterNews

Kapitel 155 - Über die Kraft des Windes

Narada fuhr fort:
Zweifellos, oh Salmali, beschützt dich der grimmige und unwiderstehliche Gott des Windes stets aus Freundlichkeit oder Freundschaft. Es scheint, oh Salmali, daß es eine intime Beziehung zwischen euch gibt. Es scheint, daß du zu ihm gesprochen hast „Ich bin dein.“, und dich der Windgott aus diesem Grund beschützt. Ich sehe keinen Baum, Berg oder Palast in dieser Welt, der nicht durch den Wind gebrochen werden könnte. Zweifellos stehst du hier, oh Salmali, mit allen deinen Ästen, Zweigen und Blättern, weil der Wind dich aus irgendeinem Grund beschützt.

Der Salmali sprach:
Der Wind, oh Zweifachgeborener, ist weder mein Freund noch mein Verbündeter oder Wohltäter. Wahrlich, er ist auch nicht mein höchster Herr, so daß er mich beschützen müßte. Meine gewaltige Kraft und Macht, oh Narada, ist größer als die des Windes. In Wahrheit erreicht die Kraft des Windes nur einen achtzehnten Teil der meinen. Wenn der Wind in Zorn gerät und Bäume, Berge und andere Dinge zerstört, zügle ich seine Kraft, indem ich ihm meine Macht entgegenstelle. Wahrlich, der Wind, der so viele Dinge zerbricht, wurde von mir selbst wiederholt gebrochen. Deshalb, oh himmlischer Rishi, habe ich keine Angst vor ihm, selbst wenn er in Zorn gerät.

Narada sprach:
Oh Salmali, deine Ansicht scheint völlig verdreht zu sein. Es gibt zweifellos kein geschaffenes Wesen, das dem Wind an Kraft gleicht. Sogar Indra, Yama, Kuvera oder Varuna, der Herr des Wassers, sind dem Gott des Windes nicht ebenbürtig an Kraft. Was sollte man da von einem Baum sagen? Oh Salmali, welches Geschöpf auch immer in dieser Welt irgendeine Handlung ausführt, der ruhmreiche Windgott ist zu jeder Zeit die Ursache dieser Tat, weil er die treibende Kraft des Lebens ist. Wenn sich dieser Gott gemäßigt entfaltet, läßt er alle Lebewesen bequem existieren. Wenn er jedoch ungemäßigt erscheint, werden die Wesen der Welt von Katastrophen eingeholt. Was sonst, außer fehlender Vernunft könnte dich veranlassen, deine Verehrung dem Windgott zu entziehen, diesem Ersten aller Wesen im Weltall, der jegliche Verehrung verdient? Du bist übermütig und von arrogantem Verständnis. Wahrlich, du verlierst dich in bedeutungsloser Prahlerei. Deine Vernunft scheint durch Zorn und andere üble Leidenschaften verwirrt, denn du sprichst unwahrhaft, oh Salmali. Ich bin wahrlich nicht zufrieden mit dir aufgrund deiner Reden. Ich werde dem Gott des Windes all diese geringschätzigen Worte übermitteln. Die Sandelbäume, Salbäume, Kiefern, Zedern, Bambus und anderen Bäume mit guten Seelen, die viel stärker sind als du, haben noch nie so schmählich über den Wind gesprochen wie du eben, oh Übelgesinnter. Sie alle kennen die Kraft des Windes wie auch ihre eigene. Aus diesen Gründen beugen diese Besten der Bäume ihre Kronen in Verehrung dieses Gottes. Du jedoch, willst aus Narrheit die grenzenlose Kraft des Windes nicht anerkennen. Ich werde mich diesbezüglich zu diesem Gott begeben.


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