Pushpak Mahabharata Buch 12Zurück WeiterNews

Kapitel 150 - Die Geschichte von Janamejaya und dem Brahmanenmord

Yudhishthira fragte:
Oh Bester der Bharatas, wenn eine Person aus Unwissenheit Sünde begeht, wie kann er davon gereinigt werden? Bitte belehre mich darüber.

Bhishma sprach:
Ich werde dir diesbezüglich die von den Rishis gelobte Belehrung erzählen, die der Zweifachgeborene Indrota, der Sohn von Sunaka, dem König Janamejaya gab. Es gab vor langer Zeit einen König mit großer Kraft, der Janamejaya genannt wurde und der Sohn von Parikshit war. (Es handelt sich wohl nicht um König Janamejaya im großen Schlangenopfer, sondern um einen Enkelsohn von Kuru.) Dieser Herr der Erde wurde eines Tages aus Unwissenheit des Brahmanenmordes schuldig. Darauf verließen ihn alle Brahmanen zusammen mit seinen Priestern. Der König brannte Tag und Nacht in Reue und zog sich in die Wälder zurück. Sein ganzes Gefolge schmähte ihn, und so tat er diesen Schritt, um hohes Verdienst zu erreichen. In seiner Reue brennend, widmete sich der Monarch der strengsten Entsagung. Um sich von der Sünde des Brahmanenmordes rein zu waschen, wanderte er von Land zu Land über die ganze Erde und befragte viele Brahmanen. Ich werde dir jetzt die Geschichte seiner Sühne ausführlich erzählen:

Als König Janamejaya in schmerzlicher Erinnerung an seine sündige Tat umherwanderte, traf er eines Tages Indrota, den Sohn von Sunaka mit den beständigen Gelübden. Er näherte sich demütig und berührte ehrfurchtsvoll dessen Füße. Als der Weise den König vor sich erblickte, tadelte er ihn ernstlich und sprach:
Du hast eine große Sünde begangen. Du bist des Tötens von ungeborenem Leben schuldig geworden. Warum bist du hierhergekommen? Was erwartest du von uns? Berühre mich nicht, sondern geh deiner Wege! Deine Anwesenheit bringt uns nichts Gutes. Du riechst nach Blut, und dein Wesen gleicht einem Leichnam. Obwohl du äußerlich rein erscheinst, bist du im Inneren unrein. Obwohl du wie eine Lebender umherwanderst, bist du im Inneren tot. Und obwohl du innerlich tot und von unreiner Seele bist, neigst du weiterhin zur Sünde. Obwohl du schläfst und wachst (wie andere Menschen), wird dein Leben voller Leiden vergehen. Dein Leben, oh König, ist verdienstlos und höchst elend. Du wurdest für unwürdige und sündhafte Taten geschaffen. Väter wünschen sich Söhne, um verschiedenartigen Segen zu erhalten, und hoffen, daß sie Buße und Opfer durchführen, die Götter verehren sowie Entsagung und Wohltätigkeit üben. Siehe, der ganze Stamm deiner Vorfahren ist aufgrund deiner Taten in die Hölle gefallen. Alle Hoffnungen, die deine Väter auf dich gesetzt hatten, sind unfruchtbar geworden. Du lebst vergebens, weil du stets Haß und Böswilligkeit zu den Brahmanen hegtest, durch deren Verehrung andere Menschen ein langes Leben, Ruhm und den Himmel erreichen. Wenn du diese Welt verläßt, wirst du kopfüber (in die Hölle) fallen und aufgrund deiner sündigen Taten in dieser Neigung für unzählige Jahre bleiben müssen. Dort wirst du von Geiern gefoltert werden, die Eisenschnäbel haben. Und erst nach langer Zeit wirst du in diese Welt zurückkehren und deine Geburt unter leidvollen Bedingungen nehmen müssen. Wenn du denkst, oh König, daß diese Welt keine Wirkung hat, und die folgende Welt nur ein Mythos ist, werden dich die Gehilfen von Yama in den höllischen Bereichen davon überzeugen, deinen Unglauben aufzugeben.


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