Pushpak Mahabharata Buch 12Zurück WeiterNews

Kapitel 145 - Fortsetzung der Geschichte

Bhishma fuhr fort:
Dieses mitleiderregende Wehklagen des Täuberichs auf dem Baum hörte die vom Vogelfänger ergriffene Taube und dachte sich:
Ob ich nun irgendein Verdienst habe oder nicht, grenzenlos ist mein Glück, wenn mein lieber Herr auf diese Weise von mir spricht. Eine Ehefrau, mit der ihr Herr unzufrieden ist, ist keine Ehefrau. Wenn der Ehemann mit seiner Frau zufrieden ist, sind es auch die Götter. Weil die Eheschließung in Gegenwart des Feuers stattfindet, ist der Ehemann der höchste Gott der Ehefrau. Ist ihr Mann unzufrieden, verbrennt sie mit der Zeit zu Asche, wie eine blütengeschmückte Kletterpflanze in einer Feuersbrunst.

So dachte die Taube voller Kummer im Käfig des Vogelfängers und rief dann zu ihrem leidenden Gatten:
Oh geliebter Herr, höre, was jetzt für dich vorteilhaft ist und folge meinem Rat. Werde zum Retter eines Zufluchtsuchenden! Dieser Vogelfänger liegt hier vor deiner Wohnstätte und wird von Kälte und Hunger gequält. Erfülle an ihm die Aufgaben der Gastfreundschaft. Die Sünde, die man ansammelt beim Töten eines Brahmanen oder einer heiligen Kuh, die als Mutter der Welt gilt, ist nicht geringer als einen Zufluchtsuchenden sterben zu lassen. Du bist mit Selbsterkenntnis gesegnet. So ziemt es sich für dich, dem Weg zu folgen, der uns Tauben durch diese Geburt bestimmt worden ist. Wir haben gehört, daß der Hausvater, der gemäß seinen Möglichkeiten Tugend übt, in der kommenden Welt die unerschöpflichen Regionen der Seligkeit erreicht. Du hast Söhne und damit ist die Nachkommenschaft gesichert. Wirf deshalb zum Ruhm von Tugend und Gewinn alle Anhaftung an deinen Körper ab, oh Vogel, und zeige diesem Vogelfänger höchste Verehrung, damit sein Herz zufrieden sein kann. Verliere dich nicht in irgendwelche Sorgen wegen mir. Du wirst weiterleben und Ehefrauen haben.

So sprach die liebenswürdige Taube in ihrem Leiden und richtete ihre Augen aus dem Käfig des Vogelfängers, worin sie gefangen war, hinauf zu ihrem Herrn.


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