Pushpak Mahabharata Buch 12Zurück WeiterNews

Kapitel 92 - Die Rede des Vamadeva

Yudhishthira fragte:
Wie sollte sich ein rechtschaffener König, der den Pfad der Gerechtigkeit gehen möchte, verhalten? Dies frage ich dich, oh Erster der Menschen. Bitte antworte mir, oh Großvater!

Und Bhishma sprach:
Diesbezüglich wird berichtet, was der weise Vamadeva, der die wahre Bedeutung von allem kannte, einst sang. Damals bat König Vasumanas, der mit Wissen, Standhaftigkeit und Reinheit gesegnet war, den großen Rishi Vamadeva mit dem hohen asketischen Verdienst:
Belehre mich, oh Heiliger, in Worten voller Gerechtigkeit und tiefster Bedeutung über das Verhalten, daß ich beachten sollte, um nicht von meinen vorgeschriebenen Aufgaben abzufallen.

Zum Herrlichen, der so gelassen saß wie einst Yayati, der Sohn von Nahusha, sprach Vamadeva, dieser Erste der Asketen mit der großen Energie:
Handle gerecht! Es gibt nichts Höheres als Gerechtigkeit. Jene Könige, welche die Gerechtigkeit bewahren, können die ganze Erde überwinden. Der König, der die Gerechtigkeit als das wirksamste Mittel betrachtet, um seine Ziele zu vollbringen, und der gemäß den Ratschlägen der Rechtschaffenen handelt, erstrahlt in Gerechtigkeit. Der König dagegen, der die Gerechtigkeit mißachtet und mit roher Gewalt handeln will, sinkt bald von der Gerechtigkeit ab und verliert sowohl Tugend als auch Gewinn. Der König, der gemäß den Ratschlägen eines bösartigen und sündhaften Ministers handelt, wird zum Zerstörer der Gerechtigkeit und verdient es, durch seine Untertanen mitsamt seiner ganzen Familie vernichtet zu werden. Wahrlich, schon bald wird er auf seinen Untergang treffen. Der König, der unfähig ist, die Aufgaben der Staatsmacht zu erfüllen, der durch seine Launen in all seinen Taten regiert wird und der Prahlerei nachhängt, wird bald ruiniert, selbst wenn er zufällig der Herrscher der ganzen Erde wäre. Der König dagegen, der nach Wohlstand strebt, von Böswilligkeit frei ist, seine Sinne unter Kontrolle hat und mit Weisheit gesegnet ist, der gedeiht in der Fülle wie der anschwellende Ozean, in den sich hunderte Flüsse ergießen. Er sollte nie denken, daß er zuviel Tugend, Liebe, Reichtum, Intelligenz und Freunde hat. Auf dem König gründet das Verhalten der Welt. Indem er diesen Rat erhört, erreicht der König Ruhm, Verdienst, Wohlstand und Volk. Der tugendhafte König, der den Erwerb von Tugend und Reichtum durch solche Mittel sucht und alle Maßnahmen sorgfältig bedenkt, wird großen Wohlstand gewinnen. Der König dagegen, der engherzig und ohne Zuneigung ist, seine Untertanen durch übermäßige Strafen quält und in seinen Werken überstürzt handelt, wird bald untergehen. Der König, der ohne Weisheit ist, wird nicht einmal seine eigenen Fehler erkennen. Hier bedeckt ihn Schande, und bald schon sinkt er in eine zukünftige Hölle. Wenn der König aber jene recht belohnt, die den Lohn verdienen, wenn er wohltätig ist, den Wert der freundlichen Rede erkennt und bei allen Gelegenheiten anwendet, werden seine Untertanen alle Katastrophen auflösen, die ihn einholen, als wären sie selbst davon betroffen. Der König dagegen, der keinen Lehrer auf den Pfaden der Gerechtigkeit hat, der nie andere um Rat bittet und immer nur Reichtum nach seiner Laune erwerben will, der wird das Glück niemals lange genießen. Nur ein König, der den tugendhaften Belehrungen seiner Lehrer gewissenhaft folgt, die Angelegenheiten seines Königreichs persönlich beaufsichtigt und in allen Werken von den Geboten der Tugend geführt wird, kann für lange Zeit glücklich sein.


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