Pushpak Mahabharata Buch 12Zurück WeiterNews

Kapitel 64 - Über die Wichtigkeit der Kshatriya Aufgaben

Bhishma sprach:
Oh Sohn des Pandu, die Aufgaben bezüglich alle vier Lebensweisen, die der Yatis (Asketen) und die Gewohnheiten der Menschen im allgemeinen sind alle von den königliche Aufgaben abhängig. Alle weltlichen Werke, oh Führer der Bharatas, geschehen unter dem Schutz der Kshatriyas. Wenn die Herrschaft nicht funktioniert, werden alle Wesen vom Übel eingeholt. Denn die Aufgaben der Menschen sind nicht eindeutig, weil es so viele verschiedene Neigungen gibt. Von zahllosen äußeren Einflüssen verführt, wird ihr inneres Wesen oft verdeckt. Andere vertrauen den Behauptungen der Menschen, ohne wirklich etwas über ihre wahren Aufgaben im Leben zu wissen, und finden sich schließlich in einem verwirrten Glauben wieder, der keine höhere Vision mehr kennt. Die Aufgaben der Kshatriyas sind klar, produktiv für zukünftiges Wohlergehen, offensichtlich bezüglich ihrer Ergebnisse, unvergänglich und für die ganze Welt nützlich. Oh Yudhishthira, wie die Aufgaben der drei Kasten sowie der Brahmanen und aller, die sich von der Welt zurückgezogen haben, von jener verdienstvollen Lebensweise des Hauslebens abhängen, so ist auch die ganze Welt mit allen verdienstvollen Handlungen von den königlichen Aufgaben abhängig. Ich habe dir bereits erzählt, oh Monarch, wie sich viele tapfere Könige in alten Zeiten dem Herrn aller Wesen, dem göttlichen und mächtigen Vishnu mit der großen Heldenkraft genähert haben, um ihre Zweifel über das Wissen der Herrschaft aufzulösen. Diese Könige, welche die Belehrungen der Schriften und ihre Erfahrungen bedachten, warteten damals Narayana auf, nachdem sie ihre Taten (als Herrscher) gegen die Aufgaben anderer Lebensweisen abgewogen hatten. Und sie erkannten, daß auch all die Himmlischen, die Sadhyas, Vasus, Aswins, Rudras, Viswas, Maruts und Siddhas, welche am Anfang der Zeit vom Ersten der Götter geschaffen wurden, stets aufmerksam alle Kshatriya Pflichten bewahren. Darüber werde ich dir jetzt eine Geschichte erzählen, die voller Weisheit bezüglich Tugend und Gewinn ist:

In alten Zeiten, als sich die Dämonen vermehrten und alle Grenzen und Unterschiede fielen (und sich Verwirrung ausbreitete), wurde der starke Mandhatri zum König, oh Monarch. Dieser Herrscher der Erde führte ein großes Opfer durch, um den mächtigen Narayana, diesen Gott der Götter ohne Anfang, Mitte und Ende zu schauen. In diesem Opfer betete er voller Demut zum großen Vishnu. Der Höchste Herr nahm die Gestalt von Indra an und begab sich zu ihm. Begleitet von vielen guten Königen brachte Mandhatri diesem mächtigen Gott seine Verehrung dar. Und das hohe Gespräch, das zwischen diesem Löwen unter den Königen und dem berühmten Gott in Form von Indra stattfand, rührte den strahlenden Vishnu sehr.

Und Indra sprach:
Oh Erster aller Tugendhaften, warum bemühst du dich, den Uralten und Ersten der Götter, Narayana mit der unvorstellbaren Energie und den unendlichen Illusionen zu schauen? Weder ich selbst noch Brahma können diese Gottheit mit der universalen Form erblicken. Ich werde dir andere Wünsche gewähren, die in deinem Herzen sind, weil du der Vorzüglichste aller Sterblichen bist. Deine Seele ruht im Frieden, du bist der Gerechtigkeit gewidmet, hast deine Sinne gezügelt und bist voller Heldentum. Du versuchst entschlossen, alles für das Wohl der Götter zu tun. Auch für deine Weisheit, Hingabe und hohes Vertrauen werde ich dir jeden gewünschten Segen gewähren.

Und Mandhatri antwortete:
Ich verneige mich tief vor dir, oh Götterherr. Doch zweifellos wünsche ich den Ersten der Götter zu sehen. Alle (irdischen) Wünsche abwerfend, möchte ich religiöses Verdienst sammeln und die Beste aller Lebensweisen führen, diesen segensreichen Pfad, den alle höchst achten. Indem ich die hohen Aufgaben eines Kshatriya ausübe, möchte ich viele Bereiche mit unerschöpflichem Verdienst in der kommenden Welt gewinnen und durch diese Aufgaben meinen Ruhm ausbreiten. Ich weiß jedoch nicht, wie man jene hohen Aufgaben in der Welt erfüllt, die vom Ersten der Götter geflossen sind.

Indra sprach:
Wer als König seine Aufgaben nicht kennt, kann die höchste Belohnungen für die Pflichterfüllung nicht erreichen. Die königlichen Aufgaben flossen zuerst aus dem ursprünglichen Gott. Die anderen Lebensaufgaben entsprangen später seinem Körper. Unendlich waren diese anderen Aufgaben, einschließlich jener der Vanaprasta Lebensweise (der Waldeinsiedler), die später geschaffen wurden. So sind auch ihre Früchte unerschöpflich. Die königlichen Aufgaben stehen jedoch über allen. In ihnen sind alle anderen Aufgaben eingeschlossen. Aus diesem Grund gelten die Kshatriya Aufgaben als die Ersten von allen. In alten Zeiten handelte Vishnu gemäß den Kshatriya Pflichten. Er unterdrückte und bekämpfte gewaltsam die Feinde mit seiner unermeßlichen Energie und gewährte damit den Göttern und Rishis Erleichterung. Wenn der göttliche Vishnu nicht mit unvorstellbarer Kraft alle seine Feinde unter den Dämonen geschlagen hätte, dann wären die Brahmanen, der Schöpfer der Welten (Brahma) und die Kshatriya Aufgaben, die zuerst vom Höchsten Gott geflossen sind, alle untergegangen. Wenn dieser Erste und Höchste der Götter nicht seine Heldenkraft durch die Unterwerfung der Erde mit all ihren Dämonen demonstriert hätte, dann wären alle Aufgaben der vier Kasten und Lebensweisen mit den Brahmanen zerstört worden. Auch die ewigen Lebensaufgaben (der Menschen) wären damit verlorengegangen. Allein durch die Ausübung der Kshatriya Pflichten konnten sie lebendig bleiben. In jedem Yuga werden die Aufgaben der Brahmanen bezüglich der Erkenntnis von Brahma neu gesetzt. Aber auch diese werden durch die königlichen Aufgaben beschützt. Deshalb werden sie als die Ersten betrachtet.

Das Leben im Kampf opfern, Mitgefühl mit allen Wesen, Erfahrung in den Angelegenheiten der Welt, Schutz des Volkes, Bewahrung vor Gefahr, Besänftigung der Besorgten und Bedrückten - all das gehört zu den Kshatriya Aufgaben der Könige. All jene, die keine gesunde Selbstbeherrschung üben und damit von Begierde und Haß regiert werden, begehen vor allem aus Angst vor den Königen keine offenen Handlungen der Sünde. Und die anderen, die friedlich und rechtschaffen sind, werden unter der Herrschaft der Könige erfolgreich in all ihren Aufgaben sein. Aus diesem Grund gelten die Kshatriya Aufgaben als rechtschaffen. Zweifellos leben alle Wesen glücklich in der Welt, die von Königen beschützt werden, die ihre Kshatriya Aufgaben ausüben, wie die Kinder von ihren Eltern beschützt werden. Die Kshatriya Aufgaben sind damit die Ersten aller Aufgaben. Diese großen und unvergänglichen Aufgaben umfassen den Schutz aller Wesen. Sie sind ewig und führen zu ewiger Befreiung.


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