Pushpak Mahabharata Buch 12Zurück WeiterNews

Kapitel 31 - Narada erzählt die Geschichte von Suvarnashthivin

Vaisampayana fuhr fort:
Daraufhin sprach der königliche Sohn des Pandu zu Narada: „Oh Heiliger, ich wünsche von der Geburt des Kindes zu hören, dessen Exkremente voller Gold waren.“ So angesprochen vom gerechten König Yudhishthira, begann der Weise Narada ihm alles zu erzählen, was im Zusammenhang mit diesem Kind mit den goldenen Exkrementen geschehen war.

Und Narada sprach:
Es ist, wie Krishna sagte, oh Starkarmiger. Gefragt von dir, werde ich nun den Rest dieser Geschichte erzählen. Ich selbst und mein Neffe, der große Asket Parvata, kamen (bei einer anderen Gelegenheit) zu Srinjaya, diesem Ersten aller siegreichen Könige, um bei ihm zu wohnen. Mit allen entsprechenden Riten verehrt und jeden Wunsch befriedigt, nahmen wir unseren Wohnsitz in seinem Haus. Nachdem die Regenzeit vergangen war, und die Zeit für unsere Abreise kam, sprach Parvata zu mir diese bedeutsamen Worte, die der Stunde angemessen waren:
Wir haben, oh Brahmane, im Haus dieses Königs für einige Zeit gelebt und wurden höchst geehrt von ihm. Bedenke, was wir ihm dafür zurückgeben sollten.

Daraufhin, oh Monarch, antwortete ich dem seligen Parvata:
Oh Neffe, dies gebührt dir, oh höchst Mächtiger. Alles hängt von dir ab. Durch deinen Segen laß den König glücklich werden und erfülle ihm seine Wünsche. Oder wenn du möchtest, dann laß ihn durch unseren asketischen Verdienst mit Erfolg gekrönt sein.

Da rief Parvata nach König Srinjaya, diesem Ersten aller Siegreichen, und sprach zu ihm:
Oh König, wir sind mit deiner Gastfreundschaft äußerst zufrieden, die du uns freundlich gewährt hast. Mit unserer Erlaubnis, oh Erster der Menschen, bedenke einen Segen, den du erbitten möchtest. Laß diesen Segen jedoch so sein, daß er keine Feindseligkeit mit den Göttern oder den Untergang von Menschen bewirken kann! Akzeptiere, oh König, einen Segen, denn wir denken, daß du ihn wirklich verdient hast.

Diese Worte hörend, antwortete Srinjaya:
Wenn ihr mit mir zufrieden seid, dann ist mein Ziel bereits gewonnen. Denn das ist mein größter Gewinn, und das betrachte ich als die Verwirklichung all meiner Wünsche.

Darauf sprach Parvata:
Oh König, bitte doch um jenen Wunsch, den du schon so lange in deinem Herzen hegst.

Und Srinjaya antwortete:
So wünsche ich mir einen heroischen und energievollen Sohn mit beständigen Gelübden, der ein langes Leben und die Herrlichkeit vom Führer der Götter haben soll.

Darauf sprach Parvata:
Dieser Wunsch möge dir erfüllt werden! Dein Kind wird allerdings nicht lange leben, weil dein Wunsch nach einem solchen Sohn die Herrschaft von Indra bedrängt. Er möge jedoch unter dem Namen Suvarnashthivin bekannt sein. Er wird die Pracht vom Führer der Götter haben, aber gib acht, ihn stets vor diesem Gott zu schützen!

Daraufhin besann sich Srinjaya und begann den heiligen und hochbeseelten Parvata anzuflehen, etwas anderes zu bestimmen:
Oh Muni, laß meinen Sohn durch dein asketisches Verdienst langlebig sein!

Parvata blieb jedoch aus Parteilichkeit für Indra stumm. Und den äußerst traurigen König betrachtend, sprach ich zu ihm:
Denke an mich, oh König, (in deiner Qual) und ich verspreche, dann zu dir zu kommen. Gräme dich nicht, oh Herr der Erde! Ich werde dir dein geliebtes Kind wiedergeben, selbst wenn er in seiner lebenden Form sterben sollte.

Nachdem ich so zum Monarchen gesprochen hatte, verließen wir ihn beide, um nach Belieben weiterzuwandern, und Srinjaya ging erfreut in sein Haus zurück. Nachdem einige Zeit vergangen war, wurde dem königlichen Weisen Srinjaya ein Sohn mit großer Heldenkraft geboren, der in seiner Energie erstrahlte. Das Kind wuchs und erblühte wie eine große Lotusblüte in einem See und wurde zu Suvarnashthivin („dessen Exkremente voller Gold sind“) mit Namen und in Wirklichkeit. Diese außergewöhnliche Eigenschaft, oh Bester der Kurus, wurde in der Welt bald weithin bekannt. Auch der Führer der Götter erfuhr vom Ergebnis des Segens von Parvata. Er befürchtete aber seine Erniedrigung (durch die Hand des Kindes, wenn er aufwachsen würde), und so begann der Vernichter von Vala und Vritra auf eine Verfehlung des Prinzen zu warten. Er befahl seine himmlische Donnerwaffe in verkörperter Gestalt zu sich und sprach:
Oh Mächtiger, geh und nimm die Form eines Tigers an, um diesen Prinzen zu töten. Wenn er aufwächst, oh Donner, könnte mich dieses Kind von Srinjaya durch seine Fähigkeiten erniedrigen, wie Parvata gesagt hat.

So angesprochen durch Indra, begann die himmlische Donnerwaffe, dieser Bezwinger feindlicher Städte, von diesem Tag an ständig auf eine Gelegenheit zu warten. In der Zwischenzeit wurde Srinjaya, der dieses Kind erhalten hatte, dessen Herrlichkeit dem Indra glich, mit großer Freude (aber auch Furcht) erfüllt. So nahm der König, von seinen Ehefrauen und den anderen Damen seines Hauses begleitet, seinen Wohnsitz in der Mitte eines Waldes. Doch eines Tages lief der Junge an den Ufern der Bhagirathi in Begleitung seines Kindermädchens spielend umher, als wäre er auf der Jagd. Und obwohl er erst fünf Jahre alt war, fühlte er bereits die Kraft eines mächtigen Elefanten in sich. Während er so spielte, traf das Kind auf einen mächtigen Tiger, der ihn plötzlich überfiel. Der junge Prinz wurde von dieser Gewalt erschüttert, und vom Tiger zerfleischt, fiel er bald leblos zu Boden. Und nachdem der Prinz getötet war, verschwand der Tiger augenblicklich durch die illusionären Mächte von Indra. Beim Anblick des zerfleischten Jungen begann das Kindermädchen qualvoll und laut zu schreien. Der König hörte ihren Ruf und rannte in großer Sorge zu jenem Ort. Dort erblickte er seinen Sohn, überall blutend und leblos auf dem Boden liegend, als wäre der Mond vom Firmament gefallen. Er nahm den blutüberströmten Jungen auf seinen Schoß und begann, voller Kummer mitleiderregend zu klagen. Auch die königlichen Damen liefen gequält und schreiend schnell zu ihrem König Srinjaya. In dieser Situation dachte der König mit konzentrierter Achtsamkeit an mich. Und als mir sein Gedanke bewußt wurde, erschien ich vor ihm. Dann erzählte ich dem mit Kummer geschlagenen König all jene Geschichten, oh Monarch, welche dir Krishna, dieser Held aus dem Yadu Stamm, bereits berichtet hat. So brachte ich das Kind von Srinjaya mit der Erlaubnis von Indra ins Leben zurück. Denn was bestimmt wurde, muß geschehen. Es ist unmöglich, daß es anders sein könnte.

Danach begann Prinz Suvarnashthivin mit großem Ruhm und Energie die Herzen seiner Eltern zu erfreuen. Mit seiner großen Heldenkraft erstieg er den Thron seines Vaters, nachdem sich dieser zum Himmel begeben hatte, und regierte dort eintausendundeinhundert Jahre lang. Er verehrte die Götter mit vielen großen Opfern, die von reichen Gaben begleitet waren. Und begabt mit großer Herrlichkeit, befriedigte er die Götter und Ahnen. Er brachte viele Söhne hervor, von denen alle ihren Stamm vergrößerten und ging schließlich nach vielen Jahren selbst den Weg alles Natürlichen, oh König. So zerstreue auch du, oh Erster der Könige, diesen Kummer, der in deinem Herzen geborenen wurde, genau wie Krishna und Vyasa mit der strengen Buße dir geraten haben. Erhebe dich, oh König, und trage die Last deines väterlichen Königreiches! Führe hohe und große Opfer durch, so daß du später jene Regionen erreichen kannst, die du dir wünschst!


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