Pushpak Mahabharata Buch 11Zurück WeiterNews

Kapitel 13 - Krishna rügt Dhritarashtra

Vaisampayana sprach:
Dann kamen einige Dienstmädchen zum König, um ihn zu waschen. Und nachdem er wieder (vom Blut) gereinigt war, sprach der Madhu Vernichter erneut zu ihm:
Du hast, oh König, die Veden und andere heilige Schriften gelesen. Du hast die vielen alten Geschichten und alles über die Aufgaben der Könige gehört. Du bist erfahren, hast Weisheit und kannst Stärke und Schwäche unterscheiden. Warum hegst du solchen Zorn, wenn alles, was dich eingeholt hat, das Ergebnis deiner eigenen Schuld ist? Ich sprach vor dem Kampf wohlwollend zu dir, wie auch Bhishma, Drona, Vidura und Sanjaya zu dir gesprochen haben, oh Bharata. Du folgtest jedoch unserem Rat nicht. Wahrlich, obwohl wir dich vielfach ermahnten, handeltest du nicht nach unseren wohlgemeinten Ratschlägen, da wir wußten, daß die Pandavas den Kauravas an Kraft und Mut überlegen waren. Ein König, der seine eigenen Fehler erkennen kann und den rechten Ort und die rechte Zeit kennt, der gewinnt großen Wohlstand. Wer jedoch die Worte seiner Wohlgesinnten mißachtet, weil sie ihm unangenehm sind, der trifft auf einen leidvollen Untergang und wird sich über seine schlechte Politik grämen müssen. Schau dir deinen Weg im Leben an, oh Bharata! Du hast deine Seele nicht gezügelt und dich von Duryodhana beherrschen lassen. Was dich nun eingeholt hat, ist deine eigene Schuld. Warum wolltest du Bhima dafür bestrafen? Erkenne deine Schuld und beherrsche jetzt deinen Zorn! Dieser gemeine Schuft, der aus Stolz die Prinzessin aus Panchala in die Versammlung schleppen ließ, wurde durch Bhimasena in gerechter Vergeltung geschlagen. Betrachte deine eigenen unheilsamen Taten, wie auch die deines übelgesinnten Sohnes. Die Söhne des Pandu waren beständig der Tugend verbunden. Dennoch wurden sie von dir und deinem Sohn stets grausam behandelt.

Vaisampayana fuhr fort:
Nachdem ihm Krishna nichts als die Wahrheit gesagt hatte, oh Monarch, antwortete König Dhritarashtra dem Sohn der Devaki:
Es ist wohl so, wie du sagst, oh Starkarmiger! Was du sprichst, oh Madhava, ist vollkommen wahr. Es war die elterliche Zuneigung, oh Rechtschaffener, die mich veranlaßte, von der Gerechtigkeit abzusinken. Welch ein Glück, daß der mächtige Bhima mit der aufrichtigen Heldenkraft, dieser Tiger unter den Männern, von dir beschützt wurde und nicht in meiner Umarmung starb! Doch jetzt bin ich von Zorn und Fieber frei. So wünsche ich aufrichtig, oh Madhava, diesen Helden, den zweitältesten Sohn des Pandu zu umarmen. Wenn alle Könige tot sind und auch meine Kinder, dann hängt mein Wohlergehen und Glück von den Söhnen des Pandu ab.

Nach diesen Worten umarmte der alte König weinend jene starkarmigen Prinzen, Bhima und Arjuna sowie die beiden Söhne der Madri, diese Ersten der Männer, und tröstete und segnete sie.


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