Pushpak Mahabharata Buch 1Zurück WeiterNews

Kapitel 228 - Die Feuersbrunst breitet sich aus

Nun begaben sich Krishna und Arjuna auf ihren Streitwagen zu zwei gegenüberliegenden Seiten des Waldes und begannen ein großes Gemetzel unter den Kreaturen im Khandava Wald. An jedem Ort, an dem die Tiere des Waldes die Flucht versuchten, hinderten sie die beiden mächtigen Helden auf ihren schnellen Wagen, mit denen sie so geschwind von einem Ort zum anderen fuhren, daß die Waldbewohner keine Lücke fanden. Wahrlich, die beiden vorzüglichen Wagen schienen wie einer zu sein, und ebenso die beiden Krieger. Und tausende Wesen des Waldes rannten angstvoll brüllend im brennenden Wald umher. Bei manchen fingen einzelne Glieder Feuer, andere dörrte die große Hitze aus und viele verendeten in den Flammen. Bei vielen traten die Augen aus den Höhlen, und andere stürzten panisch umher. Manche umarmten ihre Kinder, Eltern und Geschwister und starben friedlich, denn aus übergroßer Zuneigung waren sie nicht in der Lage, ihre Lieben zu verlassen. Manche bissen sich auf die Unterlippe und sprangen himmelwärts, um dann doch in das lodernde Element zurück zu stürzen. Manche wiederum rollten sich auf dem Boden mit verbannten Flügeln, Augen oder Füßen, und starben bald darauf. Die Teiche und Seen des Waldes begannen von der Hitze zu kochen, und so verendeten auch die Fische und Schildkröten. Das Feuer schien mit den brennenden Leibern der vielen Tiere selbst verschiedene Formen anzunehmen. Die Vögel, die sich auf ihre Flügel verließen, um dem Feuer zu entkommen, wurden von Arjuna mit seinen Pfeilen durchbohrt, so daß sie laut schreiend und verstümmelt ins brennende Element zurückfielen. Das gräßliche Gebrüll der sterbenden Geschöpfe war so laut, daß es dem mächtigen Geräusch des Ozeans glich, als er vor langer Zeit gequirlt wurde. Die gewaltigen Flammen schlugen bis zum Firmament und ängstigten sogar die Himmlischen. So begaben sich die ruhmreichen Bewohner des Himmels alle zusammen zu ihrem Anführer, dem Gott der hundert Opfer und tausend Augen.

Die Götter sprachen zu Indra:
Warum, oh Herr der Unsterblichen, verbrennt Agni diese Kreaturen dort drunten? Ist die Zeit für die Zerstörung der Welten gekommen?

Vaisampayana erzählte weiter:
Nach diesen Worten der Götter betrachtete sich Indra Agnis Wüten und rüstete sich zum Schutz der Geschöpfe im Khandava Wald. Sogleich bedeckte er den Himmel mit Wolken aller Art und ließ es auf den brennenden Wald regnen. Von Indra befehligt entließen die aber und aber tausenden Wolken ihre Wasser in dichten Schauern auf Khandava. Doch alle Ströme, auch die so dick wie Fahnenmasten waren, verdunsteten durch die übergroße Hitze schon im Himmel und gelangten gar nicht bis zu den Flammen. Da wurde Indra zornig mit Agni, sammelte noch mehr Wolkenberge und ließ sie heftige Platzregen abwerfen. Diesmal kämpften die Flammen mit den gewaltigen Wassermassen, und mit den dunklen Wolken über sich und all dem Rauch und den Blitzen schaute der Wald furchterregend aus.


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