Pushpak Mahabharata Buch 1Zurück WeiterNews

Kapitel 217 - Arjuna heiratet Chitrangada

Nachdem Indras Sohn den bei ihm wohnenden Brahmanen alles erzählt hatte, machte er sich auf den Weg zur Flanke des Himavat. Erst gelangte er zu dem Ort, welcher Agastya Vata (Buitenen: der Banian Baum von Agastya) genannt wird, dann zu Vasishtas Berg, und schließlich zum Gipfel des Bhrigu. Er reinigte sich mit Waschungen und verschiedenen Riten und übergab den Brahmanen viele tausend Kühe und Städte. Von dort reiste Arjuna zur geheiligten Einsiedelei namens Hiranyavindu (Buitenen: die Furt des goldenen Tropfens). Auch dort reinigte er sich und besuchte viele heilige Orte. Dann stieg er von den Brahmanen begleitet von der Höhe herab und wandte sich nach Osten, um die dortigen Länder kennenzulernen. Dieser Beste der Kurus besuchte ein heiliges Gewässer nach dem anderen. Er schaute den Wald von Naimisha, den entzückenden Fluß Utpalini (voller Lotus), Nanda und Apara Nanda, die berühmte Kausika, die mächtigen Ströme Gaya und Ganga, und in allen Orten mit heiligem Wasser reinigte er sich und übergab den Brahmanen viel Vieh. Arjuna begab sich zu allen heiligen Wasserstellen und Einsiedeleien in den Königreichen Vanga, Kalinga und Anga. Alle Brahmanen, welche ihm bis dahin gefolgt waren, blieben an der Grenze zum Königreich Kalinga zurück und verabschiedeten sich. Nur von einigen Dienern begleitet reiste der tapfere Arjuna nun weiter Richtung Ozean. Er durchquerte das Reich Kalinga, welches voller heiliger Orte und schöner Häuser war. Auf seinem Weg sah er den Berg Mahendra, den viele Asketen schmückten. Dann wanderte er langsam am Meeresufer entlang nach Manipura. Zu guter Letzt führte ihn sein Weg entlang heiliger Pilgerstätten zum tugendhaften König Chitravahana, dem Herrscher von Manipura.

Der König von Manipura hatte eine schöne Tochter namens Chitrangada. Es geschah, daß Arjuna ihr im Palast ihres Vaters begegnete, als sie spazieren ging. Als er die Schöne erblickte, begehrte er sie, ging zu ihrem Vater und erklärte ihm seinen Wunsch. Er sprach zum König: „Gib mir deine Tochter, oh König. Ich bin der Sohn eines ruhmreichen Kshatriya.“ Der König fragte ihn: „Wessen Sohn bist du?“ Und Arjuna erwiderte: „Ich bin Dhananjaya, der Sohn von Pandu und Kunti.“ Da sprach der König mit liebevollen Worten zu ihm: „Es gab in unserem Geschlecht einen König namens Prabhanjana. Er war kinderlos und lud sich schwere Buße auf, um ein Kind zu bekommen. So stellte er den Gott der Götter zufrieden, Mahadeva, den Gatten von Uma, den höchsten Herrn mit dem mächtigen Bogen Pinaka. Der ruhmreiche Gott gewährte ihm den Segen, daß jeder kommende Nachfahre seiner Linie immer nur ein Kind haben würde. Seit dieser Zeit wird jedem unserer Nachkommen auch nur ein Kind geboren. Alle meine Vorfahren hatten Söhne. Ich jedoch bekam eine Tochter, um meine Familie zu erhalten. Doch ich schaue auf sie wie auf einen Sohn, oh du Bulle unter den Bharatas, und habe sie zum Putrika (Thronerben) gemacht. Wenn sie von dir einen Sohn bekommt, wird dieser mein Geschlecht fortführen. Und dieser Sohn ist die Mitgift, für die ich meine Tochter weggebe. Oh Sohn des Pandu, wenn du diese Bedingung annimmst, kannst du sie haben.“ Arjuna stimmte zu: „So sei es.“, nahm die schöne Tochter Chitravahanas zu seiner Frau und lebte mit ihr für drei Jahre zusammen. Als Chitrangada einen Sohn zur Welt brachte, umarmte Arjuna sie liebevoll, nahm Abschied und setzte seine Wanderungen fort.


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