Pushpak Mahabharata Buch 1Zurück WeiterNews

Kapitel 205 - Bhishmas Rede

Bhishma meinte dazu:
Oh Dhritarashtra, einem Streit mit den Pandavas kann ich niemals zustimmen. Du bist mir ebenso lieb, wie es Pandu war. Und so verhält es sich auch mit euren Söhnen. Ich werde die Söhne von Kunti genauso beschützen wie deine Söhne, oh Dhritarashtra, und alle anderen Kurus. Unter diesen Umständen werde ich einen Streit niemals befürworten.

Schließe einen Vertrag mit den Helden und gib ihnen die Hälfte des Landes. Denn ihnen steht ohne Zweifel ihr väterliches Königreich zu. Und wie du, oh Duryodhana, auf dieses Reich als dein väterliches Erbe schaust, so tun dies auch die Pandavas. Wenn die ruhmreichen Söhne Pandus das Reich nicht erhalten, wie kann es dann dir gehören oder irgendeinem anderen Nachfahren des Bharata? Wenn du dich als rechtmäßiger Besitzer des Königreiches betrachtest, dann ist ihr Recht sogar älter als das deine, so meine ich. Gib ihnen das halbe Königreich in Frieden. Und dies, oh du Tiger unter den Menschen, ist für uns alle von Vorteil. Wenn du anders handelst, wird es uns allen übel ergehen, und du wirst von Schande heimgesucht. Oh Duryodhana, unternimm alles, um deinen guten Namen zu erhalten. Denn ein guter Name ist die Quelle der eigenen Stärke. Man sagt, daß derjenige vergebens lebt, dessen guter Ruf vergangen ist. Und, oh Kaurava, ein Mann stirbt solange nicht, wie sein Ruhm anhält. Folge der Praxis, die dem Geschlecht der Kurus würdig ist, oh Sohn der Gandhari, und handle wie deine Vorfahren, oh du mit den mächtigen Armen. Wir haben großes Glück, daß die Pandavas nicht starben und Kunti lebt. Wir haben großes Glück, daß der hinterhältige Purochana verging, bevor er sein Ziel erreichen konnte. Als ich damals hörte, daß die Söhne von Kunti im Feuer verbrannten, konnte ich keinem lebenden Wesen mehr in die Augen schauen, oh Sohn der Gandhari. Und die Welt erachtet Purochana als weniger schuldig wie dich, oh Tiger unter den Männern. Daß die Pandavas und ihre Mutter ihr Leben retten konnten und nun wieder aufgetaucht sind, könnte deinen üblen Ruf wieder beseitigen. Und wisse, oh Sohn des Kuru Geschlechts, solange die Helden leben, kann nicht einmal der Hüter des Donners sie von ihrem Anteil am angestammten Königreich vertreiben. Die Pandavas sind in Tugend vereint. Sie werden ungerechterweise von ihrem Anteil am Reich ferngehalten. Wenn du gerecht handeln und mich erfreuen willst, und wenn du das Wohl aller suchst, dann gib ihnen die Hälfte des Königreiches.


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