Pushpak Mahabharata Buch 1Zurück WeiterNews

Kapitel 182 - Aurva wird von den Ahnen besänftigt

Doch Aurva entgegnete den Ahnen:
Das Gelübde, welches ich aus Zorn beschloß, darf nicht vergebens sein. Ich kann nicht zustimmen, einer von denen zu sein, dessen Zorn und Eide fruchtlos sind. Dieser Zorn wird mich sicher verschlingen, wie Feuer trockenes Holz verzehrt, wenn ich meinem Eid zur Vernichtung der Welten nicht folge. Der Mensch, der trotz eines gerechten Grundes seinen Zorn unterdrückt, kann niemals die drei Ziele im Leben erreichen (Tugend, Wohlstand, Vergnügen). Der Zorn, den Könige zeigen, welche alle Welten erobern möchten, ist nie ohne Nutzen. Denn er dient zur Bestrafung der Unwissenden und dem Schutz der Wissenden. Während ich ungeboren im Oberschenkel meiner Mutter verweilte, hörte ich die traurigen Schreie aller Frauen, als das Bhrigu Geschlecht mitsamt allem ungeborenen Leben von den Kshatriyas ausgelöscht wurde. Ihr Ahnen, das war die Zeit, als sich meine Seele mit Zorn füllte. Mein Vater, meine Mutter und all die anderen, schwangeren Frauen fanden in ihrem panischen Schrecken keinen einzigen Beschützer in der ganzen Welt! Und weil es keinen Beschützer gab, hielt mich meine gute Mutter in ihrem Schenkel verborgen. Gäbe es einen Scharfrichter für jedes Unrecht in der Welt, niemand würde es wagen, ein Verbrechen zu begehen. Wenn Sünde keine Strafe findet, dann wird sie groß. Wenn ein Mann die Macht hat, eine Sünde zu verhindern oder zu bestrafen, und dies nicht tut, obwohl er weiß, daß eine Schandtat begangen wurde, wird er von eben dieser Sünde befleckt. Da die mächtigen Könige meine Väter nicht beschützten, obwohl sie dazu in der Lage waren, und ihre Pflicht lieber für ein Vergnügen aufschoben, habe ich allen Grund, mit ihnen zornig zu sein. Ich bin es selbst, der Herr der Schöpfung, der fähig ist, ihre Ungerechtigkeiten zu bestrafen. So fühle ich mich nicht in der Lage, euren Befehl zu befolgen. Denn ich habe die Kraft dieses Verbrechen zu bestrafen. Wenn ich es nicht tue, werden die Menschen wieder und wieder ähnliche Verfolgungen erleiden. Das Feuer meines Zorns, mit dem ich bereit bin, die Welten zu zerstören, wird mit seiner Energie ganz sicher mich selbst verbrennen, wenn es unterdrückt wird. Ihr Meister, ich weiß, daß ihr allseits um das Wohl der Welten bemüht seid. So sagt mir, was für die Welten und mich gut und nützlich ist.

Die Ahnen antworteten:
Wirf das Feuer, welches dein Zorn gebar und die Welten vernichten will, zurück ins Wasser. Das wird dir gut tun. Denn die Welten hängen alle vom Wasser ab. Jede Substanz enthält Wasser. Das ganze Universum wurde aus dem Wasser geschaffen. So wirf das Feuer deines Zorns wieder ins Wasser, oh bester Brahmane. Und wenn du es wünschst, dann laß dein Feuer im großen Ozean (im Meer der Ursachen) leben und dessen Wasser verschlingen. Auf diese Weise, du Sündenloser, wird sich dein Wort erfüllen, und die Welten mit den Göttern werden nicht zerstört.

Vasishta fuhr fort.
So warf Aurva das Feuer seines Zorns ins Reich Varunas. Dort wurde es zu einem großen Pferdekopf, der aus seinem Maul Feuer speit und die Wasser des gewaltigen Ozeans verschlingt. Die Vedenkundigen nennen es Vadavamukha. Sei gesegnet! Es ist nicht deine Aufgabe, die Welten zu vernichten, oh Parasara, denn du bist vertraut mit den höheren Bereichen, du weisester der Menschen.


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