Pushpak Mahabharata Buch 1Zurück WeiterNews

Kapitel 181 - Die Ahnen sprechen zu Aurva

Die Brahmanendame antwortete:
Weder habe ich euch das Augenlicht genommen, noch bin ich zornig auf euch. Doch dieses Kind aus dem Geschlecht der Bhrigus war wütend über euch. Es gibt keinen Zweifel, daß dieses ruhmreiche Kind euch geblendet hat, weil ihr mit dem Gemetzel an seiner Familie seinen Zorn erregt habt. Ach ihr Kinder, während ihr sogar die Ungeborenen der Bhrigus gemordet habt, hielt ich dieses Kind für hundert Jahre in meinem Oberschenkel verborgen. Und damit das Wohlergehen der Bhrigu Linie erhalten bleibt, kamen alle Veden nebst ihren sechs Zweigen auf dieses Kind, als es noch im Mutterleib war. Es ist verständlich, daß dieser Nachfahre der Bhrigus euch besiegen möchte, denn ihr seid die Mörder seiner Väter. Durch seine göttliche Energie wurden eure Augen geblendet. Daher, Kinder, betet zu meinem hervorragenden Kind, welches aus meinem Schenkel geboren wurde. Von eurer Verehrung besänftigt, mag er euch eure Sicht wiedergeben.

Vasishta fuhr fort:
So wandten sich die Prinzen an das schenkelgeborene Kind namens Aurva (schenkelgeboren). Mit dem Wunsch „Sei uns gnädig!“, erflehten sie sich die Gunst des Kindes und erhielten sofort ihr Augenlicht wieder. Dann kehrten sie - wie versprochen - heim.

Doch wegen der Vernichtung der Brighu Rasse neigte sich das Herz des hochbeseelten Rishi Aurva zur Zerstörung aller Kreaturen der Welt. Auf diese Weise wollte der Nachfahre der Bhrigus seine gemordeten Ahnen ehren, und er begann dafür mit der härtesten Buße. Es war sein Ziel, seine Vorfahren zufriedenzustellen, doch mit seiner strengen Enthaltsamkeit quälte der Rishi die drei Welten mit allen Göttern, Dämonen und Menschen. Da verließen die Ahnen, welche um die Absicht ihres Nachfahren wußten, ihre Bereiche und sprachen zu ihm. Die Ahnen sagten:
Oh Aurva, Sohn, du bist furchtbar in deiner Askese. Wir haben deine Macht gesehen. Nun sei den drei Welten gnädig, und beherrsche deinen Zorn. Oh Kind, nicht aus Unvermögen ließen die Bhrigus mit den kontrollierten Seelen ihre Zerstörung durch die Hand der gewalttätigen Kshatriyas zu. Oh Kind, wir wurden der langen, uns zugewiesenen Lebenszyklen müde, und sehnten uns deshalb nach Untergang. Die Schätze, welche die Bhrigus unter jenem Haus vergruben, wurden nur dort versteckt, damit sie auf die Begierde der Kshatriyas treffen und der Kampf beginnen sollte. Oh bester Brahmane, wir sehnten uns nach dem Himmel und hatten keine Verwendung für irdische Reichtümer. Denn der Schatzmeister des Himmels bewahrt einen viel größeren Schatz für uns. Als wir herausfanden, daß uns der Tod auf keine Weise nahe treten wollte, oh Kind, da erachteten wir diesen Weg als den besten. Denn wer Selbstmord begeht, gelangt niemals in gesegnete Bereiche. Daher sahen wir von der Zerstörung durch eigene Hand ab. Und daher sind wir auch mit deiner Absicht nicht einverstanden. Ziehe deinen Geist von den sündigen Gedanken der Zerstörung der Welt zurück. Oh Kind, vernichte weder die Kshatriyas noch die sieben Welten. Vernichte den Zorn, der deine asketische Macht befleckt.


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