Pushpak Mahabharata Buch 1Zurück WeiterNews

Kapitel 180 - Geburt und Zorn von Parasara

Der Gandharva sprach:
Auch Adhrishyanti brachte in der Einsiedelei des Vasishta einen Sohn zur Welt, der Shaktris Linie fortführte und in allen Dingen ein zweiter Shaktri war. Vasishta selbst führte alle üblichen Riten für seinen neugeborenen Enkelsohn aus. Und weil Vasishta davon abließ, seinem Leben ein Ende zu bereiten, als er von diesem Enkelsohn erfuhr, wurde er Parasara genannt (das Tote belebt). Vom Tage seiner Geburt meinte der tugendhafte Parasara, daß Vasishta sein Vater wäre und benahm sich ihm gegenüber so. Und eines Tages nannte das Kind in Anwesenheit seiner Mutter den Ersten der Brahmanen, Vasishta, auch „Vater“. Als seine Mutter das liebe Wort von ihrem Sohn vernahm, da sprach sie mit tränenfeuchten Augen zu ihm: „Ach Kind, sag doch nicht Vater zu deinem Großvater. Dein Vater, mein Sohn, wurde fern ab von hier von einem Rakshasa verschlungen. Oh Unschuldiger, du denkst, er ist dein Vater, aber das ist er nicht. Der Verehrte hier ist der Vater deines gefeierten Vaters.“ Da wurde ihr Sohn, dieser wahrhafte Rishi, zuerst sehr traurig und flammte dann entschlossen auf, um die ganze Schöpfung zu vernichten. Da wandte sich der ruhmreiche und große Asket Vasishta, Sohn des Mitra Varuna, dieser Beste von allen Brahma Wissenden, der mit heilsamer Wahrheit angefüllte Rishi, an seinen Enkelsohn, der sein Herz daran gesetzt hatte, die Welt zu zerstören. Höre, oh Arjuna, mit welchen Argumenten es Vasishta schaffte, den zerstörerischen Entschluß aus dem Geist seines Enkels zu vertreiben.

Die Geschichte von Kritaviryas Söhnen

Vasishta sprach:
Einst lebte ein gefeierter König namens Kritavirya. Dieser Bulle unter den Königen der Erde war ein Schüler der vedenkundigen Bhrigus. Und nach Durchführung des Soma Opfers, erfreute dieser König die Brahmanen mit vielen reichen Gaben und Reis. Nachdem der Monarch in den Himmel aufgestiegen war, begehrten seine Nachfahren mit der Zeit immer mehr Reichtum. Und weil sie wußten, daß die Bhrigus reich waren, gingen sie als Bettler zu diesen Besten der Brahmanen. Doch einige Bhrigus verbargen ihren unzerstörbaren Reichtum, und andere gaben ihn an andere Brahmanen weiter, zum Schutz vor den Kshatriyas. Darüber hinaus gaben sie den Kshatriyas, was immer diese begehrten. Es geschah nun, daß einige Kshatriyas am Haus eines gewissen Bhargava gruben und dort einen großen Schatz fanden. Dies zeigten sie allen anderen anwesenden Kshatriyas, die über das vermeintlich betrügerische Verhalten dieses Bhrigu sehr zornig wurden und ihn beschimpften. Obwohl sie um Gnade angefleht wurden, töteten sie alle Bhrigus mit ihren spitzen Pfeilen. Doch nicht genug mit dem Gemetzel. Die wütenden Bogenkämpfer wanderten über die Erde und mordeten alles und jeden im Geschlecht der Bhrigus, sogar die Nichtgeborenen in den Leibern der Mütter. Während solcherart das Geschlecht der Bhrigus ausgelöscht wurde, flohen die Frauen voller Angst in die unzugänglichen Berge des Himavat. Eine unter ihnen versteckte ihr energetisches Neugeborenes in einem ihrer runden Schenkeln, um die Linie ihres Ehemanns fortzuführen. Doch eine andere Brahmanengattin erfuhr davon, und aus Angst vor den Kshatriyas erzählte sie den Kriegern davon. Diese machten sich auf den Weg, den Embryo zu töten. Dort angekommen, sahen sie die werdende Mutter im Glanz ihrer angeborenen Energie. Dann wurden sie Zeugen, wie das Kind den Oberschenkel seiner Mutter aufriß, herauskam und die Augen der Kshatriyas blendete, wie die Mittagssonne. Ohne ihr Augenlicht irrten nun die Kshatriyas durch die steilen Bergesschluchten. Die Prinzen litten sehr unter ihrer Blindheit und beschlossen, zu dieser makellosen Dame zurückzukehren und bei ihr Zuflucht zu suchen. Mit furchtsamen Herzen und voller Kummer, wie ausgelöschte Feuer, sprachen sie zur ruhmreichen Dame: „Wir bitten um deine Gnade, oh Dame, wir möchten wieder sehen können. Wir werden sofort in unsere Häuser zurückkehren und für immer von unseren sündhaften Taten Abstand nehmen. Oh du Schöne, gewähre uns mit deinem Kind deine Gunst. Bitte sei wohlwollend zu uns Königen und gib uns unser Augenlicht wieder.“


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