Pushpak Mahabharata Buch 1Zurück WeiterNews

Kapitel 165 - Bhima tötet den Rakshasa Vaka

Da sprach Yudhishthira zu seiner Mutter:
Was du aus Mitgefühl für den leidenden Brahmanen wohl überlegt getan hast, ist hervorragend, oh Mutter. Bhima wird sicher lebend zurückkommen, nachdem er den Menschenfresser getötet hat, schon weil du, oh Mutter, immer Anteil an den Brahmanen nimmst. Doch sprich mit dem Brahmanen und sorge dafür, daß die Bewohner der Stadt nichts erfahren. Laß ihn das versprechen.

Vaisampayana fuhr fort:
Die Nacht verging, und Bhima verließ die Stadt. Er hatte das Essen für den Rakshasa dabei und begab sich an dessen Wohnort. Der mächtige Sohn des Pandu kam zu dem besagten Wald, aß dort alle Nahrung selbst auf, und rief laut den Namen des Rakshasa. Ärgerlich erhob sich da der Rakshasa und trat hervor. Er war riesig und stark, hatte rote Augen, einen roten Bart und rotes Haar. Er war schrecklich anzusehen. Er hinterließ tiefe Fußabdrücke im Boden und öffnete seinen Mund, der von einem Ohr zum anderen reichte. Seine Ohren waren so gerade und spitz wie Pfeile. Und die Stirn seines grimmigen Gesichts zeigte drei tiefe Linien. Als er sah, wie Bhima sein Essen aß, kam er näher, biß sich auf die Unterlippe und riß die Augen zornig auf. Er sprach zu Bhima: „Wer ist der Narr, der sich voller Verlangen ins Reich Yamas wünscht, weil er vor meinen Augen das für mich gedachte Essen verspeist?“ Bhima lächelte daraufhin spöttisch, beachtete den Rakshasa gar nicht und aß mit abgewandtem Gesicht weiter. Da schrie der Rakshasa gellend auf, hob beide Arme hoch und stürmte auf Bhima zu, um ihn zu töten. Doch immer noch rührte sich Bhima nicht. Er warf nur einen einzigen Blick auf den Rakshasa und aß weiter. Da schlug der Rakshasa außer sich vor Wut Bhima von hinten auf den Rücken. Doch obwohl der Schlag heftig und mit beiden Armen ausgeführt war, schaute Bhima nicht auf und verschlang weiter wie bisher die Nahrung des Rakshasa. Da riß der wütende Rakshasa einen Baum aus und stürmte erneut gegen Bhima, den Feindebezwinger, an. Dieser hatte seine Mahlzeit mittlerweile in aller Muße beendet und die ganze Nahrung aufgegessen. Dann wusch er sich und stand freudig auf, bereit zum Kampf. Spöttisch lächelnd fing er mit der linken Hand den wütend gewirbelten Baum auf. Doch der Rakshasa riß weitere Bäume aus und warf sie auf Bhima, welcher sich ebenso revanchierte. Der Kampf zwischen den beiden tobte so heftig, daß schon nach kurzer Zeit keine Bäume mehr in der Nähe standen. Da erklärte der Rakshasa, daß er der mächtige Vaka wäre, sprang auf Bhima und ergriff ihn mit seinen ungeheuer starken Armen. Auch Bhima, der gewaltige Held, strengte sich nun richtig an, rang mit dem Rakshasa und zerrte gewaltsam an ihm. So zog einer am anderen und wurde selbst gezogen. Doch schon bald ermüdete der Menschenfresser. Die Erde erzitterte durch den Kampf der beiden Starken, und große Bäume standen zersplittert. Als Bhima erkannte, daß die Kräfte des Rakshasa nachließen, rang er ihn zu Boden, hielt ihn mit den Knien fest und schlug mit großer Kraft auf ihn ein. Dann setzte er ein Knie auf den mittleren Rücken seines Gegners, packte dessen Genick mit der rechten und seine Hüfte mit der linken Hand und brach ihn mitten durch. Der Rakshasa brüllte ein letztes Mal, erbrach Blut und starb auf Bhimas Knie.


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