Pushpak Mahabharata Buch 1Zurück WeiterNews

Kapitel 94 - Kurzer Abriß des Paurava Geschlechts

Janamejaya sprach:
Oh Verehrter, ich möchte die Abfolge der Könige hören, welche von Puru abstammen. Erzähl mir von jedem, von seinem Heldenmut und seinen Taten. Ich habe gehört, daß es in Purus Nachfolge keinen einzigen König gab, dem es an guten Benehmen oder Heldenmut mangelte, oder der keine Söhne hatte. Oh du mit dem Reichtum an Askese, ich wünsche die Geschichte von jenen berühmten Monarchen, ihrem Wissen und ihren Taten in allen Einzelheiten zu hören.

Vaisampayana sprach:
Auf deinen Wunsch werde ich dir alles über die heroischen Könige des Puru Geschlechts erzählen, welche alle in Heldenmut dem Indra glichen. Sie verfügten über großen Wohlstand und verdienen große Achtung aufgrund all ihrer Taten. Puru hatte mit seiner Frau Paushti drei Söhne: Pravira, Iswara und Raudraswa, welche alle mächtige Wagenkrieger waren. Von ihnen führte Pravira die Linie fort. Mit seiner Frau Shurasheni hatte er einen Sohn namens Manushya. Dieser verfügte über Augen wie Lotusblüten und regierte über die ganze weite Erde bis zu den Grenzen der Meere. Manushya hatte Souviri zur Gattin. Mit ihr zeugte er drei Söhne mit Namen Shakta, Sanhanana und Vagmi. Sie waren Helden in der Schlacht und gewaltige Wagenkrieger. Der kluge und tugendhafte Raudraswa allerdings bekam mit der Apsara Misrakeshi zehn Söhne, die alle treffliche Bogenschützen waren. Sie wuchsen zu großen Helden heran und führten viele Opfer zu Ehren der Götter durch. Sie alle hatten Söhne, waren gelehrt in allen Zweigen des Wissens und der Tugend allseits zugetan. Sie hießen Richeyu, Kaksheyu, der heldenhafte Vrikeyu, Sthandileyu, Vaneyu, der ruhmreiche Jaleyu, der starke und kluge Tejeyu, Satyeyu mit der heldenhaften Kraft Indras, Dharmeyu, und Saunateyu war der zehnte, mit dem Heldenmut der Himmlischen. Von diesen wurde Richeyu der einzige Monarch der ganzen Erde und dabei unter dem Namen Anadhrishti bekannt. An Kraft glich er dem himmlischen Vasava selbst. Anadhrishti hatte einen Sohn namens Matinara, der ein berühmter und tugendhafter König wurde. Er führte sowohl das Rajasuya als auch das Pferdeopfer durch. Matinara hatte fünf heldenhafte Söhne: Tansu, Mahan, Atiratha und Drahyu von unerreichbarem Glanz. Von ihnen führte Tansu, der äußerst Heldenhafte die Linie Purus weiter. Er unterwarf die ganze Erde und erlangte großen Ruhm und Pracht. Tansu bekam einen heroischen Sohn namens Ilina. Er war der Erste unter allen Eroberern und herrschte über die ganze Welt. Ilina bekam mit seiner Gattin Rathantarya fünf Söhne. Dushmanta war der Erste von ihnen, welche wie die fünf Elemente alle gleich mächtig waren. Sie hießen Dushmanta, Shura, Bhima, Pravashu und Vasu. Der Älteste, Dushmanta, wurde König, oh Janamejaya. Ihm wurde von seiner Frau Shakuntala der kluge Bharata geboren, welcher auch König wurde. Es war dieser Bharata, welcher die Linie begründete, die nach ihm benannt wurde. Wegen ihm breitete sich der Ruhm seines Geschlechts überall aus. Bharata bekam mit seinen drei Ehefrauen insgesamt neun Söhne. Doch keiner von ihnen glich seinem Vater, und so war Bharata nicht zufrieden mit ihnen. Darob erbosten sich ihre Mütter und erschlugen alle Söhne. So stand Bharata wieder ohne Kinder da. Da führte er ein großes Opfer durch, und durch die Gunst Bharadvajas wurde ihm noch ein Sohn geboren namens Bhumanyu. Diesmal erachtete sich Bharata, der große Nachkomme Purus, wirklich als Vater eines Sohnes und setzte diesen Sohn als Thronfolger ein, oh du Bester der Bharatas. Bhumanyu bekam mit seiner Frau Pushkarini sechs Söhne mit Namen Suhotra, Suhota, Suhavi, Suyaju und Diviratha. Der älteste von ihnen, Suhotra, erhielt den Thron und führte viele Rajasuya und Pferdeopfer aus. Suhotra brachte die ganze, meerumgürtete Erde unter seine Herrschaft mit all ihren Elefanten, Kühen, Pferden und all ihrem Reichtum an Gold und Juwelen. Doch die Erde litt unter dem Gewicht der zahllosen Menschen, Tiere und Wagen und drohte zu sinken. Denn während Suhotras tugendhafter Herrschaft war die Oberfläche der Erde mit hunderten und tausenden von Opferpfählen übersät. So füllte sich die Erde mit Korn und Menschen. Der Herr der Erde, Suhotra, bekam mit seiner Frau Aikshaki drei Söhne: Ajamida, Sumida und Purumida. Der älteste von ihnen, Ajamida, wurde der Erhalter der königlichen Linie. Er bekam sechs Söhne mit drei Frauen. Riksha wurde von Dhumini geboren, Dushmanta und Parameshti von Nila, und Jahnyu, Jala und Rupina wurden von Keshini zur Welt gebracht. Alle Stämme der Panchalas stammen von Dushmanta und Parameshti her. Die Kushikas waren die Söhne des heldenhaften Jahnyus. Riksha, welcher älter als Jala und Rupina war, wurde König. Dem Riksha wurde der nächste Stammhalter, Samvarana, geboren. Und, oh König, es wird erzählt, daß unter der Herrschaft von Samvarana viele Menschen durch Hungersnöte, Pestseuchen, Trockenheiten und Krankheiten starben. Auch wurde der Bharata Prinz von seinen Feinden geschlagen. Die Panchalas machten sich daran, die ganze Erde mit ihrer vierfachen Armee zu erobern. Mit zehn Akshauhinis an Truppen besiegte der König von Panchala den Bharata Prinzen. Da floh Samvarana mit Frau, Söhnen, Verwandten und Ministern. Voller Angst suchte er Zuflucht am Ufer des Sindhu nahe am Gebirge. Dort lebten die Bharatas für volle tausend Jahre, als eines Tages der ruhmreiche Rishi Vasishta die Exilanten besuchte. Die Bharatas gingen ihm entgegen, grüßten und ehrten den Rishi und reichten ihm Arghya. Sie behandelten ihn mit aufrechter Verehrung und erzählten ihm alles. Nachdem sich der ruhmreiche Rishi niedergelassen hatte, trat der König selbst vor ihn und sprach: „Sei unser Purohita, oh Ruhmreicher. Wie werden uns bemühen, unser Königreich zurückzugewinnen.“ Vasishta sprach „OM.“ und stimmte zu. Dann wird erzählt, daß Vasishta dem Bharata Prinzen die Herrschaft über alle Kshatriyas auf Erden gab, denn mithilfe seiner Mantras machte er den Abkömmling des Puru zu den siegreichen Hörnern des wilden Bullen und den Stoßzähnen des wilden Elefanten. So nahm der König die ihm entrissene Hauptstadt wieder ein und ließ erneut alle Monarchen Tribut zahlen. Und so wurde dem mächtigen Samvarana noch einmal die Herrschaft über die Erde gegeben. Er führte viele Opfer durch, in denen es reiche Gaben an die Brahmanen gab. Samvarana bekam mit seiner Frau Tapati, der Tochter von Sura, einen Sohn namens Kuru. Dieser Kuru war höchst tugendhaft. Dafür wurde er vom Volk auf den Thron gesetzt. Wegen ihm wurde das Feld Kurujangala berühmt in der Welt. Durch seine strenge Buße und Askese wurde das Feld heilig (Kurukshetra). Es wird auch erzählt, daß Kurus äußerst kluge Frau Vahini fünf Söhne zur Welt brachte: Avikshit, Abhishya, Chaittraratha, Muni und der gefeierte Janamejaya. Avikshit bekam Parikshit, den mächtigen Shavalaswa, Adiraja, Viraja, Shalmali von großer Körperkraft, Uchaisrava, Bhangakara und Jitari, als den achten Sohn. In derselben Familie wurden weitere sieben gewaltige Wagenkrieger geboren als Früchte der vielen frommen Taten, mit Janamejaya an der Spitze. Dem Parikshit wurden Söhne geboren, die in der Interpretation der Shastren wohlgeübt waren. Dies waren Kakshasena, Ugrasena, Chittrasena mit der großen Energie, Indrasena, Susena und Bhimasena. Die Söhne Janamejayas waren alle mit großer Stärke ausgestattet und wurden in der ganzen Welt gefeiert. Sie waren Dhritarashtra, der Älteste, Pandu, Valhika, Nishadha mit der großen Energie, der mächtige Jambunada, Kundodara, Padati und der Achte, Vashati. Sie alle waren geschickt in der Interpretation der Shastren und allen Wesen freundlich gesinnt. Dhritarashtra wurde König und hatte acht Söhne: Kundika, Hasti, Vitarka, Kratha, Kundina war der fünfte Sohn, dann Vahishrava, Indrava und der unbesiegbare Bhumanyu. Auch hatte Dhritarashtra viele Enkelsöhne, von denen aber nur drei berühmt waren. Dies waren, oh König, Pratipa, Dharmanetra und Sunetra. Unter diesen dreien wurde Pratipa unvergleichlich auf Erden. Und, oh Bulle unter den Bharatas, Pratipa bekam drei Söhne, nämlich Devapi, Shantanu und den mächtigen Wagenkrieger Valhika. Devapi, der Älteste, wählte ein asketisches Leben, denn er wollte Gutes für seine Brüder tun. So erhielten Shantanu und der gewaltige Wagenlenker Valhika das Königreich. Neben denen, oh Monarch, wurden im Geschlecht des Bharata weitere zahllose hervorragende Monarchen geboren, die über große Energie sowie Tugend und asketische Kraft wie die himmlischen Rishis verfügten. Es wurden im Geschlecht des Manu auch viele gewaltige Wagenkrieger geboren, die den Himmlischen selbst glichen, und die mit ihrer Zahl die Ila Dynastie zu gigantischer Größe anschwellen ließen. (siehe auch Stammbaum zum Mahabharata)


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