Pushpak Mahabharata Buch 1Zurück WeiterNews

Kapitel 77 - Kacha verabschiedet sich von Devajani

Vaisampayana sprach:
Nach Ablauf seines Gelübdes und mit Erlaubnis seines Lehrers machte sich Kacha zur Abreise in das Reich der Himmlischen bereit. Da trat Devajani zu ihm und sprach: „Oh Enkelsohn des Rishi Angiras, in Betragen und Geburt, in Wissen, Askese und Demut scheinst du herrlich. Wie dein gefeierter Großvater Angiras von meinem Vater geehrt wird, so wird auch dein Vater Vrihaspati von mir geehrt und geachtet. Oh du mit dem Reichtum an Askese, höre, was ich dir sage. Erinnere dich an mein Verhalten während deines Keuschheitsgelübdes. Dein Eid ist nun vorüber. Bitte, richte deine Zuneigung auf mich und nimm meine Hand mit den rechten Riten und Mantras.“ Kacha erwiderte: „Du wirst von mir geehrt und geachtet wie dein Vater. Eigentlich, oh du mit dem makellosen Antlitz, verehre ich dich noch mehr. Denn du bist dem hochbeseelten Sukra lieber als sein Leben. Oh du Liebenswerte, als Tochter meines Lehrers bist du immer meiner Verehrung würdig. So wie mein Lehrer Sukra, dein Vater, allseits meine Achtung verdient, so achte ich dich, oh Devajani. Daher ist es nicht recht, daß du so sprichst.“

Devajani antwortet daraufhin: „Du bist auch der Enkelsohn vom Lehrer meines Vaters. Daher, oh Bester der Brahmanen, verdienst auch du meine Achtung und Verehrung. Doch Kacha, erinnere dich an meine Zuneigung zu dir, als du so viele Male von den Dämonen getötet wurdest. Bedenke meine Freundschaft und Liebe für dich, und auch meine hingebungsvolle Achtung, oh Tugendhafter. Daher gehört es sich nicht für dich, mich Makellose abzuweisen, denn ich bin dir aufrecht zugetan.“ Darauf entgegnete Kacha: „Oh du mit den tugendhaften Gelübden, zwinge mich nicht auf diesen sündhaften Pfad. Oh du mit den schönen Augenbrauen, sei mir gnädig. Du Schöne, ich achte dich mehr als meinen Lehrer. Du bist voller tugendhafter Entschlüsse, oh du mit den großen Augen und dem mondgleichen Gesicht. Der Ort, an dem du lebtest, nämlich der Leib Sukras, deines Vaters, war auch mein Heim. Du bist daher meine Schwester. Also sprich nicht so, du mit der schlanken Taille. Ach Liebenswerte, wir haben unsere Tage in Glück zusammen verbracht, und es existiert nun ein vollkommenes und gutes Verständnis zwischen uns. Ich bitte dich, gewähre mir den Abschied. Segne mich, so daß meine Reise sicher verläuft. Wenn du dich an mich erinnerst, dann als einen, der nicht die Grenzen der Tugend überschritt. Diene meinem Lehrer allseits bereitwillig und mit zielstrebigem Herzen.“

Doch Devajani sprach: „Wenn ich dich anflehe und du mich wirklich als deine Ehefrau zurückweist, dann, oh Kacha, soll dein Wissen keine Früchte tragen.“ Da sprach Kacha: „Ich habe deinen Antrag abgewiesen, weil du die Tochter meines Lehrers bist und nicht wegen eines Makels von dir. Auch hat mein Lehrer nichts über die Sache gesagt. Verfluche mich, wenn es dir beliebt. Ich habe dir erklärt, wie das Verhalten eines Rishi sein sollte. Und ich verdiene deinen Fluch nicht, Devajani, denn du hast mich unter dem Einfluß der Leidenschaft verflucht und nicht aus Sinn für die Pflicht. Daher wird dein Wunsch niemals in Erfüllung gehen. Kein Rishi wird jemals deine Hand zur Heirat akzeptieren. Du sagtest, daß mein Wissen keine Früchte tragen wird. So soll es sein. Doch es soll dem nützen, dem ich es übertrage.“

Nach diesen Worten zu Devajani eilte Kacha, dieser Beste der Brahmanen, schnellstens ins Reich der Himmlischen. Dort ehrten ihn die Götter mit Indra an der Spitze, und sie sprachen zu ihm: „Du hast uns wahrlich einen guten Dienst erwiesen. Deine Tat war wunderbar. Dein Ruhm wird niemals vergehen. Und du nimmst mit uns an allen Opfergaben teil.“


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