Pushpak Mahabharata Buch 1Zurück WeiterNews

Kapitel 34 - Das Ende der Versklavung Vinatas

Garuda sprach:
Ja, Indra, laß zwischen uns Freundschaft sein, wie du es wünschst. Wisse, meine Kraft ist groß und schwer zu tragen. Oh du mit den tausend Opfern, die Guten billigen es niemals, lobend von ihren eigenen Stärken oder Verdiensten zu sprechen. Doch nun, da wir Freunde sind und du mich fragtest, werde ich dir antworten, obwohl Selbstlob ohne Grund nicht recht ist. Ich kann auf einer einzigen Feder von mir diese Erde tragen, oh Indra, mit ihren Wäldern, den Bergen und Wassern des Ozeans, und dich noch obenauf gestellt. Wisse, daß ich alle Welten zusammen tragen kann, mit all ihren belebten und unbelebten Geschöpfen, ohne zu ermüden.

Sauti fuhr fort:
Oh Saunaka, als der große Held Garuda so gesprochen hatte, antwortete ihm Indra, König der Götter, Träger der himmlischen Krone, Besitzer von Fülle und der allseits dem Wohl der Welten Zugewandte: „Es ist wahr, was du sagst. In dir ist alles möglich. Nimm nun meine aufrichtige und ewige Freundschaft an. Und wenn du kein Interesse am Amrit hast, dann gib es mir bitte wieder. Jene, denen du es geben möchtest, würden sich uns immer widersetzen.“ Garuda gab zur Antwort: „Es gibt einen Grund, warum ich das Amrit an mich nahm. Doch ich werde es niemanden zu trinken geben. Oh Gott mit den tausend Augen, nachdem ich es abgesetzt habe, kannst du es dir nehmen, oh Herr der Himmel, und es sofort wegtragen.“ Da erwiderte Indra: „Deine Worte stimmen mich sehr zufrieden, oh Bester aller Wanderer der Lüfte. Akzeptiere von mir den Segen, den du begehrst.“ Da dachte Garuda an die Söhne Kadrus (die Schlangen) und die Sklaverei seiner Mutter durch ihre Täuschung und sprach: „Obwohl ich die Macht über alle Wesen habe, werde ich deiner Bitte Folge leisten. Laß, oh Sakra, die giftigen Schlangen meine Nahrung sein.“ Der Vernichter der Danavas antwortete: „So sei es.“, und begab sich zu Hari, dem Gott der Götter, der großen Seele, dem Herrn der Yogis. Und Vishnu stimmte allem zu, was Garuda gesagt hatte. Danach sagte der ruhmreiche Herr der Götter zu Garuda: „Ich werde das Soma sofort wegbringen, nachdem du es abgesetzt hast.“, und verabschiedete sich von ihm.

Wie sich die Zungen der Schlangen spalteten und das Kusha Gras heilig wurde

Nun begab sich Garuda mit großer Eile zu seiner Mutter. Freudig sprach er dort zu allen Schlangen: „Ich habe das Amrit hergebracht. Laßt es mich auf etwas Kusha Gras absetzen. Nun setzt euch nieder, ihr Schlangen, und trinkt davon, nachdem ihr eure Reinigungen und religiösen Riten durchgeführt habt. Und laßt von jetzt an meine Mutter frei, wie ihr es versprochen habt, denn ich habe eure Bitte erfüllt.“ Die Schlangen sprachen zu Garuda: „So sei es.“, und gingen davon, sich zu reinigen. In der Zwischenzeit packte Indra das Amrit und kehrte damit in den Himmel zurück. Nach einer Weile kamen auch die Schlangen zurück. Sie hatten alle Waschungen, die täglichen Opfer und andere heilige Riten vollendet und freuten sich nun auf das Trinken des Amrit. Doch sie sahen nur, daß der Platz mit Kusha Gras, auf dem das Amrit gestanden hatte, leer war. Durch eine List, die sie nun selbst traf, war es wieder verschwunden. Die Schlangen begannen, das Kusha Gras zu lecken, auf dem das Amrit gestanden hatte, und ihre Zungen spalteten sich dabei. Und auch das Kusha Gras wurde von diesem Tage an durch seine Berührung mit dem Amrit geheiligt. So brachte der ruhmreiche Garuda den Schlangen das Amrit aus dem Himmel, und die Zungen der Schlangen spalteten sich durch Garudas Tat. Hoch erfreut lebte der Vogel mit den schönen Federn danach mit seiner Mutter in diesen Wäldern. Der Sohn der Vinata entzückte seine Mutter, indem er, der Vertilger der Schlangen, und von allen Vögeln respektiert wurde und viele große Taten vollbrachte. Derjenige, der dieser Geschichte lauscht, oder sie in einer Versammlung guter Brahmanen laut vorliest, wird sicher in den Himmel eingehen, wegen seiner großen Verdienste durch das Rezitieren der Taten Garudas.


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